Benningen (as). Die Benninger vertrauen ihm, 91 Prozent der Stimmen konnte er auf sich vereinigen, auch die Wahlbeteiligung war mit 44 Prozent recht hoch. Martin Osterrieder ist, schon rein äußerlich betrachtet, ein Garant für Stabilität: Der 44-jährige Zwei-Meter-Mann hat, nach eigener Aussage, ein breites Kreuz und kann einiges stemmen. Das ist von Vorteil bei einem Ehrenamt von nicht unbeträchtlichem Zeitaufwand.
Der selbständige Softwareentwickler ist Vorsitzender der CSU-Benningen. Seit 2002 gehört er dem Gemeinderat an, seit sechs Jahren ist er zweiter Bürgermeister. Durch die lange Krankheitsphase seines Onkels Meinrad Bernhard bedingt, musste er bereits 2012 zehn Monate lang die Amtsgeschäfte führen und, dergestalt ins kalte Wasser gestoßen, hat er sich schnell freigeschwommen. „Ich weiß also, was auf mich zukommt. No hau i die Energie.“ Zum Faulenzen sei er nicht erzogen worden, erklärt Osterrieder, „ich hab keine Stechuhr verschluckt“.
Osterrieder, geboren in Memmingen, wuchs in einem Landwirtschaftsbetrieb in Benningen auf und fühlt sich dort verwurzelt. „Die Interessen der Kommune wurden zu meinen Eigenen.“ Er steht im öffentlichen Leben, ist gern in Gesellschaft. Vereinsmäßig engagiert er sich seit über zehn Jahren. Die Initialzündung zur aktiven politischen Laufbahn war die Anfrage seines Onkels vor zwölf Jahren, ob er nicht für den Gemeinderat kandidieren wolle. „Das lag nahe, mir ging es um den Ort“. Seit geraumer Zeit ist er CSU-Mitglied und Ortsvorsitzender.
„Natürlich bin ich über die kommunalen Grenzen hinweg politisch interessiert, die Dinge hören nicht an der Gemeindegrenze auf.“ Doch das Amt des Bürgermeisters reiche für seine Ambitionen voll aus. In Memmingen besuchte Osterrieder die Realschule, schloss seine Schullaufbahn mit dem Fachabitur an der FOS ab. Im Anschluss studierte er in Ulm Nachrichtentechnik.
Strukturelle Probleme stehen auf seiner Agenda und bei größeren Projekten wie dem Neubau des Sportplatzes will er die Bevölkerung involvieren. Ein weiteres wichtiges Anliegen: Das Gewerbegebiet am Allgäu Airport voranzubringen in enger Kooperation mit den Nachbargemeinden Hawangen und Memmingerberg. Dringend geboten sei eine Umfahrung am westlichen Teil der Start- und Landebahn. Mit der Regierung von Schwaben sei man seit Jahren in Gespräch. „Wir hoffen, 2015 mit dem Bau beginnen zu können.“
Doch bei allem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement: Die Familie ist Osterrieder sehr wichtig. „Ich will sehen, wie meine Kinder groß werden.“ Osterrieder hat drei Töchter im Alter von elf, sechs und vier Jahren.