Ohne Sauna und Erlebnisrutsche geht's nicht beim neuen Kombibad auf dem Gelände des jetzigen Freibades (siehe Foto), sagt die ÖDP. Foto. dl Archiv
Memmingen (dl). Die ÖDP Fraktion ist für den Neubau eines Kombibads am Standort des jetzigen Freibads. "Der Sanierung der bestehenden Bäder erteilen wir eine Absage. Den Kombibädern gehört unserer Meinung nach die Zukunft. Dadurch sparen wir Ressourcen und Kosten", schreibt der ÖDP-Fraktionsvorsitzende Michael Hartge in einer Pressemitteilung.
"Im Winter werden wir in Zukunft deutlich mehr Wasserfläche haben als bisher. Im Sommer werden nicht nur die Wasserflächen im Freien zur Verfügung stehen, sondern auch die Fläche in der Halle. Dies macht uns witterungsunabhängig", nennt Hartge die Vorteile. Voraussetzung für ein genussvolles Schwimmen im Sommer in der Halle sei allerdings für die ÖDP, dass die Seitenwände der Halle geöffnet werden können.
Dass die Wasserfläche in der Wirtschaftlichkeitsberechnung der Unternehmensberatung Altenburg (wir berichteten) auf ein vertretbares und damit bezahlbares Maß reduziert werde, sei zu begrüßen.
"In der Berechnung von Altenburg wird zudem empfohlen, einige bisher geplante Erlebnisangebote nicht zu realisieren, da sie angesichts der Wettbewerbssituation unwirtschaftlich sind. Dazu gehört etwa ein beheiztes Ganzjahresbecken im Freien, eine Sauna, eine Gastronomie und eine große Spaßrutsche in der Halle", zählt Hartge die Bestandteile auf, die laut Altenburg dem Rotstift zum Opfer fallen sollen. Dieser Argumentation könne die ÖDP jedoch nur teilweise folgen, Sauna und Erlebnisrutsche sollen nach Meinung der ÖDP nicht gestrichen werden.
ÖDP will Sauna im Kombibad
"Auf eine Sauna im neuen Bad werden wir nicht verzichten, da es in Memmingen keine öffentlich zugängige Sauna gibt", stellt Hartge klar. "Eine Sauna steht für Lebensqualität und ist ein wichtiger weicher Standortfaktor." Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Gesundheitsvorsorge sei es sinnvoll, eine Sauna zu bezuschussen. Und laut Altenburg ist der Betrieb einer Sauna in Memmingen ohne Verluste möglich. Lediglich die Investitionskosten fielen an: "Im operativen Bereich, also was laufende Einnahmen und Ausgaben betrifft, ist die Sauna laut Altenburg kostendeckend", schreibt Hartge. Die Investitionskosten von (laut Altenburg) 3,5 Millionen bedingen eine jährliche Abschreibung von 175.000 und Zinsen von 35.000. Die jährliche Belastung für die Stadt belaufe sich also von daher auf 200.000 Euro, stellt Hartge klar.
"In diesem Zusammenhang begrüßen wir, dass die Stadt Memmingen sehr großzügig ist. So fördert die Stadt die MeWo Kunsthalle (jährlich 6.000 Besucher) mit 500.000 Euro, das Stadttheater (jährlich 25.000 Besucher) ebenfalls mit 500.000 Euro, das Kaminwerk mit 360.000 Euro, das Fußball Stadion mit 500.000 Euro und die Eissporthalle sogar mit über 800.000 Euro. Wir sind sicher, dass es der Stadt möglich sein wird, für die erwarteten 40.000 Besucher einer Sauna jährlich einen Zuschuss von 200.000 Euro bereit zu stellen", erklärt der Fraktionsvorsitzende optimistisch.
Erlebnisrutsche im Freien für Familien
"Ebenso verzichten wir nur ungern auf eine große Erlebnisrutsche. Dieses Angebot ist das Oberzentrum Memmingen seinen Familien schuldig. Diese Rutsche muss sinnvollerweise nicht, wie bisher geplant, in der Halle sein." Eine Erlebnisrutsche im Freien, die kein zusätzliches Aufsichtspersonal erfordere, werde im Auftrag seiner Fraktion gerade von Altenburg geprüft.
Eine weitere wichtige Forderung der ÖDP ist ein CO2-neutrales Konzept zur Energieversorgung des Kombibades.