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"Den Fokus nicht nur auf die Altstadt legen"

Bürger sprechen beim Thema "Bahnhofsareal" mit

veröffentlicht am 10.11.2019
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Die Besucher konnten auch nach der Veranstaltung noch Anregungen beisteuern. Foto: Manuela Frieß / Pressestelle der Stadt Memmingen

Memmingen (ew/dl). Das Thema "Memminger Bahnhofsareal" geht weiter. Die Stadtverwaltung hat die „Zeichen der Zeit“ verstanden und strebt eine möglichst effektive Bürgerbeteiligung an.

Allerdings war die Resonanz bei der Auftaktveranstaltung in der Aula des Vöhlin-Gymnasiums mit nur etwa 80 Besuchern ein wenig ernüchternd. Dabei war der Abend, moderiert von den Stadtplanern Sylvia Haines und Maximilian Stamm, durchaus interessant.

Haines erklärte die Pläne zur Bürgerbeteiligung, die momentan angedacht sind, die verschiedenen Formen der Mitgestaltung und Mitbestimmung: Nämlich mehrere große Themenwerkstätten, in denen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Ziele und die Nutzungen für das neue Bahnhofsareal erarbeitet werden.

Mit Wortmeldungen der Besucher konnten Interessen und ein erstes Stimmungsbild erstellt werden. Dabei wurde beispielsweise angeregt, einen neuen Namen für das Areal zu suchen, weil der Begriff „Bahnhofsareal“ zu negativ klinge. Auch nachhaltiges Bauen zu fördern, sowie moderne Energiestandards nicht zu vergessen, wurde angemahnt. Die umliegende Bebauung und den Verkehr besser in den Planungen zu berücksichtigen stand ebenfalls auf der Wunschliste.

Nicht nur die Altstadt, auch Bahnhof und Osten mit einbinden

Ebenso wurden die beiden Memminger Wohnungsbaugenossenschaften angesprochen, ein Besucher wollte wissen, „warum machen wir das nicht selbst?“ Das Geld sei in Memmingen vorhanden und dann hätte die Stadt, und nicht irgendein Investor, „die Finger drauf.“ Ein weiterer Wortmelder erklärte, dass der "Fokus nicht nur auf die Altstadt" zu richten sei, sondern auch den Memminger Osten in die Planungen mit einbinden solle. In eine ähnliche Richtung ging der Ansatz von Josef Neudecker, zweiter Vorsitzender des Vereins Bürgerforum Altstadt: „Man darf nicht an der Bordsteinkante mit der Planung aufhören, sondern muss die MEWO-Kunsthalle, den Bahnhof und auch den ZOB einbinden“.

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Manfred Neun. Foto: Würth

Der Memminger Manfred Neun beschäftigt sich mit nachhaltiger Mobilitätsentwicklung und erklärte, dass man den motorisierten Verkehr, Fußgänger und Fahrradfahrer nicht getrennt betrachten dürfe. Man habe nun die Chance etwas sehr Nachhaltiges zu schaffen und den Bahnhof von einer Randlage ins Zentrum zu rücken.

Dr. Tanja Korzer vom Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft in Leipzig, stellte in ihrem Vortrag verschiedene Projekte aus anderen Städten vor, die in unterschiedlichen Phasen und unterschiedlicher Ausprägung die Wünsche der Bevölkerung bei Bauprojekten und Stadtentwicklungsmaßnahmen bewerkstelligten. Sie machte jedoch auch klar: „Zeit ist hierbei ein wichtiges Kriterium. Ein Austausch auf Augenhöhe der gleichzeitig transparent ist, gelingt nicht auf die Schnelle.“

Der Wunsch des Memminger Stadtoberhaupts Manfred Schilder, einen Abend voller Information und Inspiration zu haben, ging für die meisten Interessierten wohl in Erfüllung. Viele Bürgerinnen und Bürger brachten auch nach den Vorträgen noch Anregungen zu Papier. Die Bilanz des Abends: Eine positive und konstruktive Stimmung der Anwesenden das Areal bestmöglich zu bebauen und ein schönes Projekt für die Altstadt zu realisieren.

Lob für die Bürgerbeteiligung

Ein großes Lob stellte dann auch Thomas Wirth, Landschaftsplaner von arc.grün in Kitzingen, aus: „Ich möchte die Stadt und die Verwaltung loben, dass sie die Mitbestimmung so aktiv anpackt und sich nicht beleidigt aus der Diskussion zurückzieht

Die erste Themenwerkstatt zum neuen Bahnhofsareal findet am Samstag, 8. Februar 2020, statt. Der Ort und die Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben. Die Online Abstimmung über das Portal https://www.surveymonkey.de/r/Bahnhofsareal-Memmingen ist noch bis zum 22. Dezember 2019 freigeschaltet.