Commendatore Antonino Tortorici dankte Irmgard Müller-Hofmann vom Malteser Hilfsdienst für den interessanten Vortrag mit einem Memminger Fotokalender. Foto: Julia Mayer / Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Einen informativen Abend hatten die Mitglieder des Ausländerbeirates mit dem Vorsitzenden Commendatore Antonino Tortorici bei ihrer ersten Sitzung des Jahres im Rathaus. Die Referentin Irmgard Müller-Hofmann vom Malteser Hilfsdienst hielt einen Vortrag mit dem Titel „Demenz geht uns alle an - Demenziell veränderte Menschen verstehen und begleiten“. Viele seien von dem Thema berührt, ob als Familienangehöriger eines erkrankten lieben Menschen, in der Nachbarschaft oder im beruflichen Umfeld.
Was geschieht bei einer Demenz im Gehirn? Woran erkennt man beginnende Demenz und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Antworten auf Fragen wie diese hatte die Expertin Irmgard Müller-Hofmann in ihrem spannenden Vortrag parat.
"Zusammenleben schwieriger“
Die Demenz verändere den erkrankten Menschen und habe damit auch große Auswirkungen auf die Mitmenschen. „Das Zusammenleben wird schwieriger“, weiß Müller-Hofmann. Demenzkranke fänden sich zum Beispiel in ihrer Wohnung nicht mehr zurecht, verlegten Dinge oder könnten vertraute Personen nicht wiedererkennen. „Das kann sehr an den Kräften zehren.“ In ihrem Vortrag gab die Fachfrau Tipps für pflegende Angehörige und betonte die Wichtigkeit, den Demenzkranken „auf Augenhöhe zu begegnen“.
Aus eigener Erfahrung und aus Gesprächen mit vielen betroffenen Angehörigen wisse sie, wie wichtig Aufklärung sei, sagte Irmgard Müller-Hofmann und informierte über die Angebote des Malteser Hilfsdienstes.
Bei Menschen mit Migrationshintergrund, die an Demenz erkrankten, rücke auch das Thema Sprache wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Oft verblasse die deutsche Sprache, die Muttersprache dagegen bleibe lange erhalten, berichtete die Expertin. Deshalb seien gut ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte und deren sprachliches und kulturelles Verständnis sehr wichtig.