Memmingen (to). In diesen Tagen ist eine Ära in der Sparkasse Schwaben-Bodensee zu Ende gegangen. Der Vorstandsvorsitzten Thomas Munding, der 28 Jahre lang in den Vorständen verschiedener Sparkassen-Organisationen, davon alleine über 20 Jahre als Vorstandsvorsitzender der fusionierten Sparkasse Schwaben-Bodensee tätig war, geht in seinen wohlverdienten Ruhestand.
Im Rahmen der Verabschiedungsfeier im Foyer des Stammhauses in Memmingen war dem Anlass entsprechend gestaltet, es war ein einziges „Danke-Sagen“. Der Pianist Peter Vogel und seine Tochter Hannah, die ausgebildete Jazz-Sängerin, umrahmten die Feier mit bekannten Jazz-Standards von Gershwin und Pop-Klassikern der Beatles.
Lob aus aller Munde
Munding hat mit seinem Team und anderen Visionären von Lindau bis über Augsburg hinweg mit der jüngsten Sparkassen-Fusion die viertgrößte bayerische Sparkasse geschaffen. Das Geldhaus mit Sitz in Memmingen feierte dieses Jahr sein 200-jähriges Jubiläum.
Martin Sailer, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Schwaben-Bodensee und zugleich Landrat des Landkreises Augsburg sowie Bezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben, eröffnete den Reigen der Lobeshymnen und Danksagungen. Mit Munding und dem ehemaligen Memminger Oberbürgermeister Manfred Schilder hatte Sailer vor wenigen Jahren die Fusion zur jetzigen Sparkasse Schwaben-Bodensee in die Wege geleitet. Sailer lobte vor allem Mundings Verlässlichkeit, sein Verantwortungsbewusstsein und seine wertschätzende Art im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Kollegen. Mundings Geschick sei es zu verdanken, dass die Sparkasse auch eine betriebswirtschaftliche Stärke in der Region aufgebaut und weiterentwickelt habe.
Auszeichnung für den vorbildlichen Unternehmer, Mensch und Visionär
Der Sparkassen-Bezirksvorsitzende Stefan Bosse lobte Mundings große Expertise in allen Sparkassen relevanten Fragen und verlieh ihm die höchste bundesweite Auszeichnung der Sparkassen, die „Dr. Johann Christian Eberle–Medaille“. Ihr Namensgeber war Mitbegründer des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und führte bereits 1908 den bargeldlosen Zahlungsverkehr ein. Von Stefan Prosser, dem Vizepräsident des Bayerischen Sparkassenverbandes, erhielt Munding die Sparkassen-Medaille in Gold mit dem Konterfei des Bayerischen Königs Max I. Joseph für seine vorbildliche Unternehmensführung.
Munding selbst zeigte sich in seiner Abschiedsrede zufrieden und sprach von einem erfüllten und fordernden Berufsleben, das viele interessante Aufgaben für ihn vorgesehen habe. Trotz mancher Fehler sei es erfolgreich gewesen. Er schätzte sehr die Arbeit der „Anstalt des öffentlichen Rechts“, die sich für die Gemeinnützigkeit engagiert. Munding zollte auch den vielen familiengeführten Unternehmen in der Region seinen Respekt. Stolz verwies er darauf, dass es in seiner Vorstandszeit bei der Sparkasse gelungen sei, alle wichtigen Entscheidungen einstimmig getroffen zu haben. Für den Dank an seine Ehefrau Eva wählte er sehr angemessene und emotionale Worte und ernte unter anderem auch dafür „Standing Ovations“. Er verließ die Bühne unter großem Applaus dem Zitat „Das war’s – ich bin gespannt, was jetzt kommt“.
Seit dem 1. Dezember hat nun Daniel Gastl das Amt als Vorstandsvorsitzender übernommen. Er wolle das Erreichte bewahren und zugleich die Sparkasse weiterentwickeln - wohl wissend, dass „die Fußstapfen seines Vorgängers groß sind“. Gastl lobte Munding als „Mensch mit Tiefgang und Herz“.