Im „Energiebüro“ in der ehemaligen
Mohren-Apotheke am Memmingen Marktplatz werden die gesammelten Relikte aus der Vergangenheit zusammengetragen
und ausgestellt. Die Vergangenheitsenergie liefert
dann den Zündstoff für das „Zukunftskraftwerk“, das in der kommenden Spielzeit entsteht.Foto: D. Schütterle
Memmingen (as). Am 25. Mai öffnet das Energiebüro in der ehemaligen Mohrenapotheke am Memminger Marktplatz offiziell seine Tore. Doch bis dahin ist die Teilhabe der Memminger Bevölkerung gefragt: Jeder ist aufgerufen, Erinnerungen, Anekdoten oder Dachbodenfunde ins Energiebüro zu bringen. Aus der geballten "Vergangenheitsenergie" soll im Herbst 2017 das „Zukunftskraftwerk“ entstehen.
Eine
Besonderheit unter den vielfältigen Kooperationen des Landestheaters ist die
Zusammenarbeit mit der freien Theatergruppe „geheimagentur“ aus München. Unter dem Motto „Vorwärts
in die Vergangenheit und dann zurück in die Zukunft“ sind „Agenten“ der Truppe seit
November 2016 „undercover“ mit ihrem Recherchemobil in der Region unterwegs, um
Geschichten und Erinnerungsstücke zu sammeln, aus denen dann unvorhergesehene,
neue Verbindungen entstehen. Sie
klingelten an Türen, forschten nach Ausgrabungsstellen, durchwühlten Archive, trafen
viele Menschen und bargen kleine Relikte und Geschichten aus der Vergangenheit.
Zündstoff für das „Zukunftskraftwerk“
Zusammengetragen und ausgestellt werden diese Relikte aus der Vergangenheit im „Energiebüro“ in der ehemaligen Mohren-Apotheke am Memmingen Marktplatz. Das Energienetz aus Vergangenheiten liefert dann den Zündstoff für das „Zukunftskraftwerk“, das in der kommenden Spielzeit entsteht. (Auch, wer nichts beitragen möchte, ist eingeladen, einfach nur vorbeizuschauen umd sich von den Geschichten aus dem Allgäu inspirieren zu lassen und neuen Menschen zu begegnen.)
Der gedankliche Hintergrund des Projekts: Viele Gegenden sind reich an Vergangenheiten, doch in wenigen liegen sie so offen und fruchtbar zutage wie im Allgäu. Allerdings stellt sich in der Lebensgeschwindigkeit des noch jungen 21. Jahrhunderts zunehmend die Frage, ob die Vergangenheit im Mainstream von Effizienz und Gewinn überhaupt noch einen Wert hat - oder ob sie im Goldrausch der Realzeit einfach untergeht. Würden die Memminger 12 Artikel heute geschrieben, was stünde darin?
Am Ende
der Spielzeit werden die gesammelten Visionen und Utopien im Studio des
Landestheaters präsentiert. Gefördert wird das Projekt, das nun in die
zweite Projektphase startet, vom Fond Doppelpass der Kulturstiftung des
Bundes.
Auch digital ist es möglich, der geheimagentur etwas zukommen zu lassen: www.vereinigtevergangenheiten.net