Eine deutliche Botschaft, viele Mitarbeiter in den Pflege- und Medizinberufen akzeptieren eine berufsbezogene Impfpflicht nicht und würden dann die Konsequenzen ziehen. Fotos: Wolfgang Radeck
Ottobeuren (rad). Auf dem Platz vor der Basilika in Ottobeuren haben sich am Dienstagnachmittag weit über hundert Menschen zu einer Kundgebung gegen die Impfpflicht in Pflegeberufen eingefunden. Dazu aufgerufen haben Mitglieder sämtlicher Pflegebereiche.
Kurzfristig wurde die Veranstaltung auf das Gelände der Basilika verlegt, weil die nötige Genehmigung vor dem Ottobeurer Klinikum nicht erteilt wurde. Dennoch kamen trotz widrigster Witterungsverhältnisse rund 130 Menschen und hörten den Argumenten der Redner zu.
Unisono waren sich alle einig, dass bei einer Impfpflicht für die Pflegeberufe wohl eine nicht zu unterschätzende Zahl an Krankenschwestern, Pfleger, Therapeuten usw. wegfallen würde. Rund 20 Prozent der Beschäftigten in den Kliniken sehen eine Impfpflicht skeptisch und würden notfalls ihren Beruf, den sie teilweise schon jahrzehntelang ausüben, aufgeben.
Wir wollen unsere Arbeitskraft und unser Wissen für die Menschen zur Verfügung stellen, aber es muss unsere Entscheidung bleiben, ob wir uns impfen lassen möchten“, so eine Krankenschwester (Name der Redaktion bekannt), die mit ihrer konsequenten Ansicht großen Applaus erntet und ergänzt, dass eine Impfpflicht Nötigung und gegen die Würde des Menschen sei.
„Wir sind alle keine Impfgegner und haben so ziemlich alle Impfungen, die gängig sind. Aber wir wollen selbst darüber entscheiden, ob wir uns diesem nicht ausgereiften Impfstoff aussetzen möchten“, argumentiert eine weitere Teilnehmerin.