Beim Festakt zum Jubiläum der Familie Zorn-Stiftung (v.li.): Oberbürgermeister Manfred Schilder, Stiftungsvorstand Jörg Haldenmayr, Leiter des Referats Jugend und Soziales, Isolde Walther und Stiftungsvorstand Bernd Walther, Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Walther und Ingrid Walther, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger. Foto: A. Sonnleitner
Memmingen (as). Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 schüttete die Familie-Zorn-Stiftung 1,2 Millionen Euro an hilfsbedürftige Menschen und helfende Institutionen im Allgäu wie Behinderteneinrichtungen, Förderschulen, kirchliche Einrichtungen und Hospize aus. Zum 20. Jubiläum der Stiftung gab es nun eine Feierstunde im Rathaus, bei der die 2018 verstorbene Stiftungsgründerin Christa Schneider, Tochter des Ehepaar Zorns, geehrt wurde.
Bürgermeisterin Margareta Böckh bedankte sich bei den heutigen Vorsitzenden Klaus-Dieter und Bernd Walther, deren Mutter eine Cousine der Gründerin war, für die „segensreiche Arbeit der Stiftung“ und berichtete, dass von den 100.000 Euro, welche die Stiftung im Jubiläumsjahr ausgeschüttet hat, etwa die Hälfte an Memminger Einrichtungen ging. So wurden zum Beispiel das Kaufhaus des Diakonischen Werks und der Mittagstisch der evangelischen Versöhnungskirche mit Spenden bedacht.
Seit dem Tod der Stiftungsgründerin vor drei Jahren beruft die Stadt Memmingen den Stiftungsvorstand. Ihm gehören zwei Familienmitglieder, die Brüder Klaus-Dieter Walther und Bernd Walther aus Leutkirch, sowie von Städtischer Seite der Leiter des Referats Jugend und Soziales, Jörg Haldenmayr, an.
Als Vorstandsvorsitzender der Familie Zorn-Stiftung erinnerte Klaus-Dieter Walther in seinem Grußwort an die Gründerin Christa Schneider, geborene Zorn, die er als sehr bescheidenen Menschen beschrieb. Ihre Eltern stammten aus Sachsenhausen in der ehemaligen DDR. Bereits vor dem Mauerbau, in den 10950er Jahren, siedelten sie in den Westen um und gründeten in Leutkirch die Zwirnproduktion Fritz Zorn KG. Christa Schneider, die in Essen lebte, hob im Jahr 2001 in Memmingen die Familie Zorn-Stiftung aus der Taufe. 2014 zog sie selbst nach Memmingen in die Diakonie im Rheineckhaus um, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 lebte. Ihr Privatvermögen gab Christa Schneider in die Familie Zorn-Stiftung, die sie auch zur Alleinerbin machte.
Christa Schneider sei von Beruf Kinderkrankenschwester gewesen, berichtete Klaus-Dieter Walther. Von daher habe ihr das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach sehr am Herzen gelegen.
„Vor 20 Jahren hat sich die Familie Zorn für Menschen entschieden, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, erklärte Marlies Breher, Vorstandsvorsitzende der Süddeutschen Kinderhospiz-Stiftung, in Ihrer Danksagung. Von der ersten Stunde an habe die Stiftung das Kinderhospiz unterstützt. im Laufe der Jahre seien rund 500.000 Euro für den Bau und die Ausstattung des Hauses sowie für und pflegerisch und therapeutische Maßnahmen zusammengekommen. „Schwerkranke und sterbende Kinder brauchen die Solidarität unserer Gesellschaft“, schloss Breher ihre Ansprache mit „Achtung und Dankbarkeit“.