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Cineplex Memmingen: Rettungshunde des BRK schnüffeln sich durch Kinosäle

veröffentlicht am 10.06.2014

Die Memminger Rettungshunde mit Führern und Helfern vor dem Memminger Cineplex-Kino, rechts stehend Ausbilder Hannes Hohmanner. Cineplex-Mitarbeiter stellten sich als Vermissten-Darsteller zur Verfügung.  Fotos: privat Die Memminger Rettungshunde mit Führern und Helfern vor dem Memminger Cineplex-Kino, rechts stehend Ausbilder Hannes Hohmanner. Cineplex-Mitarbeiter stellten sich als Vermissten-Darsteller zur Verfügung. Fotos: privat

Memmingen (dl/as). Die Rettungshundestaffel Memmingen/Unterallgäu, ein Fachdienst des Bayerischen Roten Kreuzes, wird seit 2012 auch in der Trümmersuche forciert ausgebildet. Da hierfür geeignete Gelände nur selten für Übung und Ausbildung der Hunde zur Verfügung stehen, bot das Cineplex-Kino in Memmingen den Zwei- und Vierbeinern der Hundestaffel am 7. Juni seine Kinosäle als Trainingsstätte an.

"In beleuchteten oder verdunkelten Kinosälen mit Stuhlreihen und Zwischenwänden können die Hunde zwar schnell eine Geruchsspur aufnehmen, dieser aber zu folgen entspricht durchaus der Anforderung in einem Trümmerfeld", erläuterte Ausbilder Hannes Hohmanner.

Wie haushoch eine Hundeschnauze dem Menschen überlegen ist, zeigte sich, wenn aus den Gerüchen tausender Menschen, die das Kinogebäude laufend besuchen, eine ganz bestimmte frische Spur herausgelesen werden muss, der die Suchaktion gilt. Sechs Hunde mit Führern lernen mit zwei Helfern unter Hohmanners Anleitung im Kinogebäude den unterschiedlichen Ablauf und die Anforderungen bei der Feinsuche (gegenüber der Grobsuche in der Fläche, also im Freigelände).

Ein eingespieltes Team: Andreas Dempfle schickt seinen Hund Nicki auf die Suche nach einer vermissten Person Ein eingespieltes Team: Andreas Dempfle schickt seinen Golden Retriever Nicki auf die Suche nach einer vermissten Person.

Andreas Dempfle und sein achtjähriger Golden Retriever Nicki suchten routiniert zwei Kinosäle ab. Nicki zeigte sich als unentbehrlicher Helfer, wenn es beispielsweise darum geht, ein zu evakuierendes Gebäude nach verbliebenen, eventuell verletzten Personen abzusuchen. Die rund 40.000 Hautpartikel, die ein Mensch in jeder Minute absondert, sortiert er nach derjenigen Spur, die ihn zum Vermissten führt. So findet er auch gezielt eine bestimmte Person, sei es ein Suizid-Gefährdeter, eine orientierungslose oder verletzte Person. Der jeweilige Führer muss aber auch die „Sprache“ des Hundes verstehen: „Hat der schon eine Witterung aufgenommen oder sucht er noch?“ Bei den regelmäßigen Einsätzen muss die Kommunikation zwischen Mensch und Hund klappen.

Die Staffel hat bereits gute Erfolge in der Flächensuche erreichten. Bisher wurden vor allem Waldgebiete, aber auch innerstädtische Gebiete zum Parcours für die  Personensuche. Nun sind die ersten Hund-Mensch-Teams prüfungsreif für die Suche in einsturzgefährdeten Gebäuden oder beispielsweise auch in Erdbebengebieten.

Hat ein Rettungshund die getrennten Prüfungen für Flächen- und Trümmersuche bestanden, dann darf er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, erläutert Hannes Hohmanner, jede Prüfung gilt für 18 Monate, dann steht eine Wiederholung an – „und die kann auch mal schief gehen“. Dann muss der nächste Einsatz bis zur wieder bestandenen Prüfung warten – auch wenn Hund und Mensch rein ehrenamtlich arbeiten.