
Bürgermeisterin Margareta Böckh (1. Reihe, mittig) mit der Dolmetscherin und Delegationsleiterin Chen Rui (rechts neben Böckh) sowie der stv. Leiterin des Beruflichen Fortbildungszentrums der Bayerischen Wirtschaft (bfz) Sonja Lezius (1. Reihe, links außen) und Alexandra Störl, Internationale Angelegenheiten Stadt Memmingen, (1. Reihe, rechts außen) mit der chinesischen Delegation. In Kooperation mit der Hanns-Seidel Stiftung weilen die Gäste sechs Wochen in Memmingen und bilden sich im Gesundheitssektor fort. Foto: Madlener/Stadt Memmingen.
Memmingen (dl). Insgesamt elf Lehrkräfte aus China empfing Bürgermeisterin Margareta
Böckh, unter ihnen die Dolmetscherin und Delegationsleitung Chen Rui sowie die
stv. Leiterin des Beruflichen Fortbildungszentrums der Bayerischen Wirtschaft
(bfz), Sonja Lezius.
In Kooperation mit der Hanns-Seidel Stiftung wird der Delegation die Möglichkeit geboten, sich in den Bereichen Alten-/Heilerziehungspflege, Vor- und Nachsorge von Schwangeren sowie Beratung und Begleitung nach der Geburt intensiv fortzubilden. Während ihres sechswöchigen Aufenthalts wollen die Besucher auch die Gelegenheit nutzen, die Stadt zu erkunden.
Bürgermeisterin Böckh informierte die Delegation sehr
ausführlich über die Strukturen in Memmingen. So berichtete sie, dass die Stadt
ein sehr großer Arbeitgeber sei, dies auch besonders im Gesundheitssektor. ,,Mit
über 1.500 Mitarbeitern ist das Klinikum in Memmingen hervorragend aufgestellt
und verfügt über eine eigene Krankenpflege- und Hebammenschule“, so die
Rathauschefin stolz. In Ihrem Schlusswort betonte die Bürgermeisterin nochmals
die ,,sehr gute medizinische Versorgung in Deutschland“ und wünschte den
Lehrkräften ,,einen schönen Aufenthalt in Memmingen mit tollen Eindrücken und
vielen Informationen“.
Strenges Auswahlverfahren
Sonja Lezius, die stellvertretende Leiterin des bfz erzählt, dass die ausgewählten Lehrkräfte aus verschiedenen Provinzen in China stammen: “Auf einen freien Platz kommen teilweise 300 Bewerbungen“. Die Selektion erfolge durch ein strenges Auswahlverfahren nach Qualifikation und Leistung. Lezius dankt der Bürgermeisterin für den „mittlerweile schon traditionellen Empfang im Rathaus“.
Die angereisten Lehrkräfte bekommen einen Einblick in das deutsche Pflegesystem sowie dessen Didaktik. In China gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Ausbildungsplätzen im Pflegesektor. Die Gruppe äußert einstimmig den Wunsch ,,die Kooperation mit den chinesischen Schulen auszubauen, dies besonders im Hinblick auf die Austauschmöglichkeiten chinesischer sowie deutscher Lehrkräfte“.
Dolmetscherin Chen Rui ergänzt, dass die Regierung in China die Probleme des Gesundheitssektors mittlerweile erkannt habe und eine Reform anstrebe. „Nachdem es sehr wenige Pflegekräfte gibt, liegt der große Unterschied zu Deutschland darin, dass in China der Tradition folgend, kranke und alte Menschen zu Hause gepflegt werden, anstatt in Krankenhäusern oder Altenheimen“, so Chen.
Die persönlichen Erwartungen der Lehrkräfte an die Fortbildung sind Technik, Praxis und Methoden des deutschen Systems in den kommenden sechs Wochen zu erlernen und anzuwenden. ,,Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen und damit verbunden viel Neues mit nach Hause zu nehmen“, so die Delegationsleiterin abschließend.