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Blackout und Chaos

Großübung der Memminger Blaulichtorganisationen

veröffentlicht am 28.08.2024
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Zwei Fahrzeuge haben sich in dem geübten Szenario bei einem Unfall unter einem Zugwaggon verkeilt. Foto: Feuerwehr Memmingen

Stetten/Memmingen (dl). Die diesjährige Großübung „TeReEx 24“ der Stadt Memmingen hat einen Blackout simuliert. Auf dem Truppenübungsplatz bei Stetten am kalten Markt kamen dafür rund 80 Einsatzkräfte der Memminger Blaulichtorganisationen zusammen.

Ein Blackout - ein großflächiger und langandauernder Stromausfall - ist hierzulande sehr unwahrscheinlich, hätte aber weitreichende Folgen. So wäre sowohl die Energieversorgung von Haushalten und Unternehmen unterbrochen, aber auch die öffentliche Infrastruktur, wie etwa Straßenbeleuchtung oder Mobilfunknetze, erheblich gestört.
Im fiktiven Szenario wurden die Memminger Einheiten zur Unterstützung in das Krisengebiet alarmiert. Zur autarken Versorgung haben sie zunächst ein Camp auf dem Truppenübungsplatz errichtet.

Unübersichtliche Lage

Ein tieffliegender Helikopter kollidierte nachts mangels Hindernisfeuer mit einem Bauwerk und stürzte ab. Einige Gebäude wurden dadurch beschädigt, weitere Fahrzeuge waren in die Schadenstelle hineingefahren. An einer nahegelegenen Bahnstrecke kam es fast zeitgleich zu einem Unfall mit einem Zug. Zwei Fahrzeuge hatten sich unter dem Waggon verkeilt, es waren Personen eingeklemmt. Ein weiterer PKW hatte Feuer gefangen, im Zug kam es zu einer massiven Rauchentwicklung. Die Lage war maximal unübersichtlich und sollte die Einsatzkräfte absichtlich vor große Probleme bei der Priorisierung und Abarbeitung stellen.
Nach einer ersten Chaosphase kam die Hilfe ins Rollen: Die Feuerwehr begann mit der Menschenrettung und Brandbekämpfung sowie der technischen Hilfeleistung an der Bahnstrecke. Die Sanitäter der Hilfsorganisationen versorgten Verletzte und machten sie transportfertig. Das Technische Hilfswerk (THW) verschaffte sich mit der Drohne einen Überblick, leuchtete die Einsatzstelle aus und nahm die technische Rettung vor.

Am frühen Nachmittag übertrug der Krisenstab den Einheiten weitere Einsatzaufträge: Eine Massenkarambolage wurde gemeldet, ein Schulbus mit Kindern sei dabei beteiligt. Feuerwehr und THW fuhren die Unfallstelle an und begannen mit der technischen Hilfeleistung. Zur Versorgung der zahlreichen Verletzten mussten die Hilfsorganisationen von Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Bayerischem Roten Kreuz (BRK), Johannitern und Maltesern in kurzer Zeit einen Behandlungsplatz einrichten und Transportkapazitäten bereitstellen. Nach dem Unfall am Vorabend wurde das THW zudem entsendet, um den Zug wieder einzugleisen.

Gemeinsam die Lage meistern

„Memmingen kann wirklich stolz sein auf seine freiwilligen Einsatzkräfte. Das ist hier nochmal ganz deutlich geworden. Was Sie allein in letzter Zeit beim Hochwasser und der Hausexplosion geleistet haben, verdient allerhöchste Anerkennung,“ dankte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher den Einsatzkräften für ihr außerordentliches Engagement. „Es ist uns wichtig, dass die Einsatzkräfte hier nicht nur fachlich voneinander lernen, sondern auch über die eigene Organisation hinaus zusammenwachsen. Die zurückliegenden Monate haben bewiesen, dass wir so gemeinsam auch sehr komplexe Großschadenslagen meistern können“, betonte Sandra Schneider aus dem Organisationsteam.