Memmingen (mg). Wohl kaum noch jemand erinnert sich an das ehemalige Gasthaus "Zu den drei Königen", denn nur eine "Wetterfahne" erinnert noch an diese geschichtsträchtige Gaststube, deren Tradition bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Helmut Börner und Sabine Rogg hielten die Zeugnisse handwerklicher Schmiedekunst in einem Bildband fest.
Tanzende Göttinnen, Posaunenengel, Bären, Fische und Drachen - zahlreich und kunstvoll gestaltet sind die kleinen Kostbarkeiten, die über unseren Köpfen schweben. Wetterfahnen, hoch oben am Hausgiebel angebracht, künden von den Zeiten, als Sonne und Wind noch für alle Wetterphänomene verantwortlich gemacht wurden.
Diese und viele andere "Wetterfahnen" schmücken noch heute verschiedene Häuser der Memminger Altstadt. Helmut Börner (Bilder) und Stadtführerin Sabine Rogg (Texte) zeigen in ihrem Buch die viel zu wenig beachteten Symbole.
Mit jedem verkauften Exemplar gehen fünf Euro an den Memminger Verein "Sprungtuch". Dieser wurde in der Zeit der Memminger Abtreibungsprozesse in den 80er Jahren gegründet. "Sprungtuch" bietet Wohnraum und Hilfe für Mütter und Kinder in schwierigen Lebenssituationen.
Es ist bereits das zweite Buch, mit dem Sabina Rogg und Helmut Börner den Verein unterstützen: Der aktuellen Ausgabe ging der Bildband "Memminger Nasenschilder" voraus. Beide Bände („Memmingen – Wetterfahnen“ und "Memmingen – Nasenschilder") sind bei der Buchhandlung Javurek, Zangmeisterstraße 2, und der Druckerei Lacher in Amendingen, Obere Straße 11, erhältlich.