Freude und Dankbarkeit über die großzügige Spende der Firma Magnet-Schultz (von links): Radiologie-Chefarzt und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Jens Stollfuss, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Magnet-Schultz-Geschäftsführer Dr. Albert W. Schultz, Klinikvorstand Maximilian Mai und Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. David Frommhold. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Memmingen (dl). Zur exakteren Diagnostik sehr kleiner Patienten hat die Memminger Firma Magnet-Schultz dem Klinikum Memmingen teure Medizintechnik gespendet. Bei der 37.500 Euro teuren Sachspende handelt sich um eine spezielle Magnetspule für den Magnetresonanztomographen (MRT). Mit dieser Spule kann die Bildgebung bei der Untersuchung von Säuglingen und Frühgeborenen deutlich verbessert und so eine gezieltere Therapie eingeleitet werden.
Das MRT-Gerät im Untergeschoss des Klinikums wird hauptsächlich dann eingesetzt, wenn Untersuchungen mit Röntgen oder Ultraschall keine klaren Aussagen liefern.
„Mit Hilfe unseres hochmodernen 3-Tesla-MRT können wir exakte Schnittbilder des Körpers erzeugen. Dadurch sind beispielsweise Weichteilgewebe, Gelenke, das Gehirn oder innere Organe sehr gut darstellbar“, erklärt der Chefarzt der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin, Prof. Dr. Jens Stollfuss.
Das MRT-Gerät besteht aus einem ringförmigen Magnettunnel, einem Radiosender und einer Empfängerspule, die um die untersuchte Körperregion gelegt wird.
„Unsere Spule ist so gebaut, dass ein Erwachsener darunter gut Platz hat“, erklärt Prof. Stollfuss. „Bei sehr kleinen Patienten wie Säuglingen oder Frühgeborenen ist sie dagegen zu groß.“ Deswegen leidet die Bildqualität und krankes Gewebe kann möglicherweise nicht so gut sichtbar gemacht werden.
Hier kommt die Firma Magnet-Schultz ins Spiel: „Als führender Elektromagnet-Hersteller gibt es für uns natürlich keinen schöneren Spendenzweck als eine besonders große Magnetspule, die noch dazu den Kleinsten unter uns zu Gute kommt“, betonte Geschäftsführer Dr. Albert Schultz bei der Spendenübergabe. Der Ingenieur sieht die Patientenversorgung am Klinikum Memmingen auf einem sehr hohen Niveau und freut sich, dass durch den geplanten Klinikneubau die „enorme medizinische und pflegerische Leistung durch eine effizientere Infrastruktur“ noch verbessert werden kann. In diesem Zusammenhang dürfe modernste und passgenaue Medizintechnik natürlich nicht fehlen, sagte Schultz in Bezug auf die gespendete Magnetspule. „Außerdem möchte ich mich als Familienvater für die äußerst guten Erfahrungen mit der Kinderklinik bedanken“, ergänzte er ganz privat.
„Bei der gespendeten Magnetspule handelt es sich um eine der größten Einzelspenden der vergangenen Jahre“, betonte dankend Klinikvorstand Maximilian Mai. Auch Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder bedankte sich bei dem Unternehmer für den großen Zusammenhalt von Wirtschaft, Stadt und Klinikum: „Es tut gut, eine solche Unterstützung zu erfahren.“
Der sieben Tonnen schwere Magnetresonanztomograph (MRT) im Untergeschoss des Klinikums. Durch die gespendete Magnetspule der Firma Magnet-Schultz können sehr kleine Kinder im MRT besser untersucht werden. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Erklärung
- Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem beispielsweise Tumore im menschlichen Körper festgestellt werden können.
- In einem MRT werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugt, die verändertes Gewebe sichtbar machen können.
- Im Unterschied zur Computertomographie, kurz CT, erfolgt diese Bildgebung ohne den Einsatz von Röntgenstrahlung, sondern mit Hilfe seines sehr starken Magneten. Dadurch ist das Verfahren sehr risikoarm.
- Der Patient wird dabei auf einer fahrbaren Liege in einen röhrenförmigen Magneten geschoben. Durch den starken Magneten werden Radiowellen erzeugt und durch den Körper geschickt. Diese elektromagnetischen Wellen führen zur Ausrichtung bestimmter Wasserstoffkerne im Magnetfeld. Bei der Rückkehr der Kerne in den Normalzustand senden diese ein Signal aus, das in Form von Bildern dargestellt wird. Computergesteuert können so unterschiedliche Gewebe, aber auch krankhafte Veränderungen dargestellt werden.
- Die MRT hat einen besonderen Stellenwert in der Beurteilung von Gehirn und Rückenmark sowie von Gelenken, Weichteil-, Leber und Nebennierentumoren sowie Gallengangserkrankungen.