Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl). Im Mai ist die Zahl der arbeitslosen Menschen zwar gesungen, die Belebung fiel allerdings ziemlich verhalten aus. Bundesweit ist die Quote um 0,2 Prozent auf nun 5,8 Prozent gesunken, der Wirtschaftsraum Memmingen meldet einen Rückgang von lediglich 0,1 auf nun 2,5 Prozent.
"Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr nicht richtig in Fahrt gekommen. Auch im Mai sanken Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, allerdings nicht so kräftig wie in den meisten Jahren zuvor", sagte Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Mai 2024 ist um 27.000 auf 2.723.000 gesunken. Aber der Rückgang fiel in diesem Monat vergleichsweise gering aus, die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat hat saisonbereinigt um 25.000 zugenommen. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 179.000 höher.
Ähnliches auch im Gebiet der Agentur für Arbeit Kempten. „Die Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent – sie ist im Vergleich zum Vormonat noch einmal um 0,1 Prozentpunkt gesunken“, erklärt die Leiterin der Kempten-Memminger Arbeitsagentur Maria Amtmann. „Auch die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen liegt mit etwa 10.800 wieder unter der Marke 11.000.“ Und ergänzt: „Was man nicht verschweigen darf: im Vergleich zum Mai des Vorjahres ist die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte erhöht. Heute sind etwa 750 Menschen mehr arbeitslos als damals. Davon sind etwa drei Viertel bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet und etwa ein Viertel bei den Jobcentern. Das bedeutet: die erhöhte Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr ist überwiegend konjunkturell bedingt – auch wenn die Geflüchteten aus der Ukraine zu einer erhöhten Sockelarbeitslosigkeit geführt haben.“
Betriebe nicht mehr so optimistisch
Auch die sinkenden Zahlen bei den gemeldeten Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahr zeigen: „Die Betriebe sind derzeit nicht so optimistisch und zeigen bei der Einstellung neuer Mitarbeitender Zurückhaltung.“ Dennoch sind sie weiterhin auf Fachkräftesuche: „In der Tendenz ist zu sagen, dass die Unternehmen nicht so sehr Mitarbeitende ausstellen, sondern frei gewordene Stellen – gerade auf Helferebene – nicht mehr unbedingt besetzen.
FachkräfteFORUM am 13. Juni
Fachkräfte sind dagegen weiterhin sehr gesucht. Hier initiieren wir zusammen mit der Stadt Memmingen, dem Landkreis Unterallgäu, der IHK Schwaben und der Kreishandwerkerschaft Memmingen/Mindelheim am 13. Juni zum zweiten Mal das FachkräfteFORUM in Memmingen, um Unternehmen auf verschiedene Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung und -sicherung aufmerksam zu machen. Auch unser Arbeitgeber-Service informiert ab Juni in einer monatlichen digitalen Veranstaltung Betriebe unter anderem über die Fördermöglichkeiten des Qualifizierungschancengesetzes“, erläutert die Agenturchefin. Stichwort Digitalisierung: „Wir möchten als Behörde nah an unseren Kundinnen und Kunden sein und möglichst ressourcenschonend und nachhaltig agieren. Da spielt Digitalisierung eine große Rolle: mit unseren eServices können unsere Arbeitnehmer- wie auch Arbeitgeberkund*innen Anträge und Unterlagen papierlos einreichen und die meisten Anliegen von zuhause aus, ohne Fahrtwege und Wartezeiten, erledigen.“
Über 3.000 Lehrstellen noch unbesetzt
Und es gibt noch eine gute Nachricht für die jungen Menschen im Allgäu von Maria Amtmann: „Der Ausbildungsmarkt bietet weiterhin sehr gute Möglichkeiten. Hier ist für alle etwas geboten: derzeit sind allgäuweit noch 3.128 Lehrstellen unbesetzt – und zwar in den unterschiedlichsten Ausbildungsrichtungen. Wer sich bis jetzt noch nicht für einen Beruf entscheiden konnte, sollte sich jetzt unbedingt ans Bewerben machen: es ist vieles möglich und unsere Berufsberatung unterstützt tatkräftig dabei!“
(Grafiken: Agentur für Arbeit)