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Berufsschulen sollen den Arbeitsmarkt stärken

Modelle zur besseren Ausbildung von Fachkräften

veröffentlicht am 01.08.2024
Berufsschule Memmingen sg

Berufsschulen sind in der Ausbildung ein zentraler Lernort und garantieren die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Foto: Svenja Gropper

Kempten (dl). Schon heute fehlen in Bayerisch-Schwaben mehr als 10.000 Fachkräfte, bis 2027 werden es über 17.000 sein. Auch die Unternehmen im Allgäu spüren den Mangel an vielen Stellen. Nun sollen Berufsschulen und die duale Ausbildung in der Region gestärkt werden, um die Lücke zu schließen.

Dazu haben sich Vertreter der Wirtschaft mit den regionalen Berufsschulen zu einem Runden Tisch in Kempten getroffen, um gemeinsam auszuloten, wie das System vor Ort weiter gemeinsam verbessert werden kann. Rund 35.000 Schüler werden an den 34 Berufsschulen in Bayerisch-Schwaben unterrichtet. Diese sind neben den Ausbildungsbetrieben zentraler Lernort im dualen Berufsausbildungssystem und garantieren die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Dass die Region über eine Vielzahl an Berufsschulstandorten mit einem breiten Angebotsspektrum verfügt, bietet nicht nur den Auszubildenden Vorteile. „Fachkräfte, die hier ausgebildet werden, sind häufiger dazu geneigt, auch nach ihrer Ausbildung hier zu bleiben“, so Wolfgang Haschner, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung bei der IHK Schwaben.

Sprachbarrieren

Derzeit stellen vor allem die Zuwanderung und die anfangs häufig vorhandenen Sprachbarrieren die Berufsschulen vor Herausforderungen - auch wenn in Bayern sogenannte Berufsintegrationsklassen eingerichtet wurden, um geflüchtete Jugendliche zunächst beim Spracherwerb zu unterstützen und ihnen anschließend den Einstieg in das berufliche Bildungssystem zu ermöglichen. „Wir wollen künftig noch enger mit den Schulen zusammenarbeiten, um junge Geflüchtete direkt an unsere Ausbildungsunternehmen heranzuführen. Denn wir haben festgestellt, welche Potenziale für die Fachkräftesicherung wir hier noch heben können“, sagt Haschner.

Ein Jahr zusätzlich

Um dem unterschiedlichen Leistungsniveau der Schüler gerecht zu werden, wollen IHK und Berufsschulen Modelle wie das 3+1-Kombimodell forcieren, bei dem Azubis ihre dreijährige Berufsschulzeit um ein weiteres Jahr ausweiten.

Ein weiteres Modell, bei dem Auszubildende über einen zusätzlichen Berufsschultag die Fachhochschulreife erwerben, ist die „BS+“. Bisher bieten nur drei Schulen in Bayerisch-Schwaben diese Möglichkeit an. Dabei tragen solche Angebote maßgeblich dazu bei, die Attraktivität der beruflichen Bildung weiter zu steigern, wie Haschner betont.