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Beratungszahlen kontinuierlich gestiegen

Donum Vitae Memmingen zieht Bilanz und informiert über seine Angebote

veröffentlicht am 27.03.2018
Donum vitae

Die Diplom-Sozialpädagoginnen Barbara Zettler, Ulrike Binder und Stefanie Weißfloch informierten über das Beratungsangebot von Donum Vitae Memmingen und bilanzierten das Jahr 2017. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). In einem Pressegespräch bilanzierte die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Donum Vitae Memmingen den Beratungsbedarf in 2017 bei einem Pressegespräch und informierte über die neue Elterngeld-Sprechstunde, die jeden Dienstag in der Hinteren Gerbergasse 13 stattfindet.

570 Erstkontakte, also neue Klientinnen, habe Donum Vitae Memmingen im letzten Jahr zu verzeichnen. „Seit 2013 sind die Beratungszahlen kontinuierlich gestiegen“, informieren die Diplom-Sozialpädagoginnen Barbara Zettler, Ulrike Binder und Stefanie Weißfloch. Neben der allgemeinen Schwangerenberatung, die mit 322 Klientinnen den Hauptanteil ausmacht, nahmen 123 Mütter oder Paare die nachgeburtliche Betreuung in Anspruch, die bis zum dritten Lebensjahr des Kindes angeboten wird.

„Kinderwunschberatung und Präimplantationsdiagnostik sind noch eine Nische der Beratung, doch das Interesse nimmt zu“, erklärt Stefanie Weißfloch. Auch psychosoziale Beratung und Begleitung vor, während und nach pränataldiagnostischen (vorgeburtlichen) Untersuchungen (bei Verdacht auf eine Behinderung des Kindes) wurde 2017 vereinzelt in Anspruch genommen.

Schwierigstes Thema ist die Schwangerschaftskonfliktberatung nach § 219 StGB, die im letzten Jahr von 102 Schwangeren in Anspruch genommen wurde. „Klientinnen in besonderen Notlagen vermitteln wir Mittel aus der Landesstiftung 'Hilfe für Mutter und Kind' und anderen Hilfsfonds", erläutert Ulrike Binder. Die vermittelten Hilfen summierten sich 2017 auf rund 115.000 Euro.

„Wir beraten ergebnisoffen"

„Natürlich ist der Schutz des ungeborenen Lebens unser Hauptanliegen“ erklärt Zettler. „Deshalb schauen wir gemeinsam mit der Mutter, welche Ressourcen und persönlichen Stärken es gibt. Was würde ihr weiterhelfen? In existenziellen  Notlagen haben Menschen oft einen Tunnelblick und empfinden den Blick von außen als sehr hilfreich. Doch sie betont: „Wir beraten ergebnisoffen und versuchen nicht mit allen Mitteln, eine Frau zum Kind zu überreden.  Hier vor Ort wird unsere Arbeit sehr gewürdigt und nicht als bevormunde Pflichtberatung empfunden.“

Erfreulich sei, dass nur zwei von den 102 Frauen, die das neue Leben nicht als Geschenk, sondern als Bürde empfanden, zwischen 16 und 18 Jahren, also minderjährig waren. „Das Verhütungsverhalten bei Jugendlichen ist ausgesprochen gut und zeugt von Verantwortungsbewusstsein“, so Weißfloch.  „Vor allem junge Männer sind sehr offen für die Beratung und unterstützten ihre Partnerin.“

"Alleinerziehend sein ist ein Armutsrisiko“

Die Gründe für den Abbruchswunsch bzw. das Nachdenken darüber sind vielfältig. Zukunftsangst, Angst vor der Verantwortung, berufliche und finanzielle Probleme – „vor allem alleinerziehend sein ist ein Armutsrisiko“, sagt Binder. Für einige Klientinnen bedeutet eine Schwangerschaft eine psychische oder physische Überforderung. Über die Hälfte der beratenen Klientinnen sind verheiratet und haben bereits Kinder.

Neben all diesen Angeboten übernehmen die Sozialpädagoginnen auch die Sexualerziehung in Schulen. 29 Schuleinsätze bzw. Workshop-Tage gab es im letzten Jahr.

Frühmöglicht eine Hebamme suchen!

Ein besonderes Anliegen geben die Beraterinnen den Journalisten noch mit auf den Weg: Es gibt zu wenig Hebammen, darum sollten Schwangere sich so früh wie möglich für eine Nachsorge im Wochenbett anmelden. Das gelte auch für Geburtsvorbereitungskurse, die in der Regel schnell ausgebucht seien.

Elterngeld-Sprechstunde

Außerdem informieren die Sozialpädagoginnen über ihre neues Angebot: „Elterngeld (Plus) und Elternzeit sind ein großes Thema, hier besteht massiver Beratungsbedarf.“ Darum findet jeden Dienstag von 14 bis 15:30 Uhr eine Elterngeld-Sprechstunde statt, zu der man keine Anmeldung braucht.

Der nächste Vortrag zu Mutter-Schutz, Elterngeld und Elternzeit findet am 8. Juni von 15 bis 16.30 Uhr statt. Anmeldung sind ab April unter Telefon 08331-982266 oder über die Homepage memmingen.donum-vitae-bayern.de möglich.