Benningen (jmg). Der Einsatz schein sich gelohnt zu haben - nach Beendigung der weithin vielbeachteten Sanierung hat sich das "Benninger Ried" wieder in einen guten Allgemeinzustand entwickelt. Das bedeutsame Naturschutzgebiet, mit dem derzeit einzigen Standort der Riednelke, erholt sich zusehends. Nun trafen sich Politiker und Fachexperten mit Vertretern der Gemeinde, um das Ergebnis selbst in Augenschein zu nehmen.
Das Benninger Ried ist mit seinen 22 Hektar das größte zusammenhängende Quellgebiet Bayerns und aufgrund seiner Qualität einzigartig. Die besonderen Standortbedingungen sind Voraussetzung für die Existenz seltener Tiere und Pflanzen. Die bekannteste und größte Rarität ist die rosablühende Riednelke, die weltweit nur noch hier vorkommt. Neben der Riednelke sind weitere Arten wie Kriechender Scheiberich (Doldenblütler), Helm-Azurjungfer (Kleinlibelle), Schmale Windelschnecke (Gehäuseschnecke) und die Mühlkoppe (Kleinfisch) anzutreffen. Darüberhinaus leben im Ried 87 Tier- und Pflanzenarten, die nach den roten Listen als gefährdet und vom Aussterben bedroht sind.
Der Zustand des Benninger Rieds hatte sich im Laufe der Jahre zunehmend verschlechtert. Die Gründe hierfür lagen in der dramtischen Verschlechterung der hydrologischen Bedingungen der vergangenen Jahre. Durch die im Rahmen des LIFE-Projekts durchgeführten Maßnahmen wurde zwar eine Verbesserung erreicht, die wesentlichen Ursachen konnten damit allerdings nicht beseitigt werden.
Bei der Grundwassersanierung wurde nun über bestehende und neu erstellte Drainagen Grundwasser gesammelt und über geschlossene Leitungen wieder in das Ried eingebracht.
Laut Bernhard wurde das Projetk "Sanierung und Steuerung des Grundwasserhaushalts im Benninger Ried" mit Mitteln aus dem zweiten Konjunkturpaket in Höhe von 5,2 Millionen Euro durch den Freistaat gefördert: "Wir hatten immer einen Plan in der Schublade und die Entscheidung nun zuzugreifen war aus heutiger Sicht durchaus richtig".
Runde Dreiviertel Million von der Gemeinde
Annähernd eine dreiviertel Million Euro wurde von der Gemeinde für die Sanierung der Kanäle zusätzlich aufgebracht. Anwander weiter: "Die angewandte Technik hat sich voll bestätigt. Das Ried bekommt dadurch wieder dauerhaft genügend Grundwasser das es zum Überleben braucht".
Der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Miller, der sich erfolgreich für die Fördermittel einsetzte, sagte: "Ein vergleichbares Konzept wurde bisher so noch nie umgesetzt. Die Idee hat Vorbildcharakter. Dies führt dazu, dass sich die ursprünglichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen wieder einstellen und die Riednelke eine Überlebensmöglichkeit hat".