Pleß (dk). In der Unterallgäuer Gemeinde Pleß ist jetzt der Spatenstich für eine örtliche Nahwärmeversorgung erfolgt. Das Wärmenetz ist etwa 8,9 Kilometer lang, die Leistung des Blockheizkraftwerks beträgt rund 810 Kilowatt, 123 Haushalte sind bislang an die Energieversorgung angeschlossen
Nach der Fertigstellung sollen 825 Tonnen Kohlenstoffdioxid beziehungsweise 255.000 Liter Heizöl eingespart werden. Die Wärmeenergie für die Beheizung der Haushalte liefern die ortsansässigen Bioenergie Munding GbR und Stölzle Bioenergie GbR.
Mit der Gründung einer Bürgergenossenschaft hatten die Gemeinde, die Katholische Kirchenstiftung sowie Unternehmer aus dem Dorf das Großprojekt vor genau zwei Jahren auf den Weg gebracht. „Die Genossenschaft ist Plattform für einen regen Interessen- und Gedankenaustausch, sagt Peter Lessmann, einer von zwei Vorständen der Bürgergenossenschaft. Eine Absicht, Gewinne zu erzielen, gebe es nicht: „Es geht darum, wirtschaftlich zu arbeiten“, so der langjährige Pleßer Bürgermeister.
Josef Miller bezeichnete das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusste Projekt als „beispielhaft“. Die Nutzung der Abwärme von Biogasanlagen zu Heizzwecken sei „zwingend notwendig“. Zugleich unterstrich der langjährige bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bedeutung der Bioenergie: „Die Nahwärmeversorgung leistet einen Beitrag zur Energiewende und ermöglicht die sinnvolle Nutzung der Wärme von zwei Biogasanlagen.“
Miller dankte dem bayerischen CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek für seinen massiven Einsatz für einen Kompromiss zur Reform des Erneuerbare Energie Gesetzes (EEG). „Wäre das EEG gekommen wie geplant, wäre das Werk in Pleß wirtschaftlich in höchstem Maße gefährdet gewesen.“ Holetschek hatte sich zudem mehrfach für Biomasse als Rohstoff für die Energieversorgung eingesetzt und hierbei für bestehende Anlagen einen Bestandsschutz mit erreicht.