Bald sollen die Innenstädte - so wie hier in Memmingen am Bach - wieder mit mehr Leben erfüllt sein. Zunächst dürfen Aussengastronomie ab dem 18. Mai, zuvor ab dem 11. Mai Geschäfte aller Größen, wieder öffnen. Archivfoto: DL/Radeck
München (dl/rad). Eigentlich sollten die nächsten Lockerungen erst nach der Video-Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen/-en am Mittwoch bekannt gegeben werden. Nun sind aber einige Bundesländer, darunter auch Bayern, vorgeprescht und haben durchaus spürbare Erleichterungen bekannt gegeben.
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein vorsichtiges Öffnen“, erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag nach einer Kabinettsitzung. Die bislang strengen Ausgangsbeschränkungen wurden in Kontaktbeschränkungen umgewandelt, allerdings bleibt ein Verbot von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum bestehen. Dennoch sind die Erleichterungen spürbar, schon ab dem Mittwoch, 6. Mai, ist es erlaubt, eine Person außerhalb des eigenen Haushalts zu treffen und zu besuchen, ebenfalls enge Familienangehörige. Somit dürfen auch Enkel wieder ihre Großeltern besuchen.
Wirtschaft und Gastro mit „Fahrplan“
Auch die Wirtschaft, insbesondere die Gastronomie, hat nun einen „Fahrplan“ erhalten, wie es in den nächsten Wochen weitergeht.
Ab kommenden Montag, 11. Mai, dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, auch diejenigen, die mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Allerdings bleibt es bei der Zahl von einem Kunden je 20 Quadratmetern.
Eine Woche später öffnen die ersten Gastro-Betriebe. Den Anfang machen am Montag, 18. Mai, die Biergärten. Aber es werden „strenge Auflagen“ erteilt, so müssen Bedienungen beispielsweise Masken trage. Ab dem 25. Mai werden dann auch Restaurants öffnen dürfen, allerdings wird die Anzahl der Gäste begrenzt, weiter Schutzauflagen müssen eingehalten werden.
Hotels und Ferienwohnungen sowie auch Campingplätze folgen zum Pfingstwochenende ab dem 30. Mai. Jedoch bleiben Schwimmbäder, Saunen und Wellnessbereiche „tabu“.
Auch wird das Besuchsverbot in Kliniken und Pflegeeinrichungen gelockert. Schon ab dem kommenden Wochenende sind damit „festen Kontaktperson“ erlaubt. Unter Beachtung von strengen Hygienevorschriften.
IHK Schwaben zum "Bayernplan"
Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, zeigte sich in einer Pressemeldung der IHK Schwaben erfreut über die Lockerung, fordert allerdings auch zwingend weitere Erleichterungen für die Wirtschaft:
„Mit dem Bayernplan hat die Staatsregierung weiteren Teilen der bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen eine inhaltliche und zeitliche Perspektive für den Re-Start gegeben. Damit haben diese Branchen einen bis Pfingsten gültigen und zugleich flexiblen Fahrplan. Dieser Schritt ist richtig und war zwingend notwendig. Nun brauchen noch die fehlenden Branchen konkrete Perspektiven in der „atmenden Strategie“ Bayerns.
Für Bayerisch-Schwaben besonders wichtig ist das schrittweise Hochfahren von Hotellerie und Gastronomie, die Wiederbelebung des Handels samt unserer Innenstädte sowie die Stärkung der Automobilindustrie und damit der regionalen Zulieferer. Weiterhin setzen wir auf faire Wettbewerbsbedingungen mit unseren Nachbarn in Baden-Württemberg und nach Wiederöffnung der Grenzen zu Österreich.“