Memmingen /Bayern (dl). Die Vollversammlung des Bayerischen Städtetags, der Bayerische Städtetag 2016, befasst sich am 13. und 14. Juli in Memmingen mit den Auswirkungen der Zuwanderung und Integration. In einem Tagungspapier thematisiert der Bayerische Städtetag die unterschiedlichen Facetten von Integration. 25 Jahre nach dem Bayerischer Städtetag 1991 findet die Vollversammlung wieder in Memmingen statt.
„Die Stadt Memmingen
freut sich darauf, in diesem Jahr Gastgeberin für rund 270 Städte zu sein. Ein Bayerischer Städtetag ist auch so etwas wie ein Familientreffen der Städtefamilie. Hier ist neben der Kommunalpolitik ein Platz für Erfahrungsaustausch und persönliche Begegnungen. Und das spannende Tagungsthema zur Zuwanderung und Integration bietet den Städten und Gemeinden viel Stoff für Diskussionen“, sagt Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger.
Bernd Buckenhofer, Geschäftsführer des Bayerischen Städtetags, erklärte: „Integration ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Auf die Kommunen
kommen große Herausforderungen
zu. Hier sind frühzeitig Weichen zu stellen,
um Integration zu unterstützen und zu begleiten. Für ihre Aufgaben
müssen die Kommunen
ausreichende Mittel
zur Verfügung bekommen. Hier stehen Bund und Freistaat in der Pflicht, die Kommunen
zu unterstützen,
damit Integration als gesamtgesellschaftliche Herausforderung gelingen kann.“
Bezahlbarer Wohnraum fehlt
Ein Schlüssel für die Integration sind deutsche Sprachkenntnisse. Ohne Sprache ist die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, an Bildungsangeboten und am Arbeitsleben nicht möglich. Ein zentraler Ansatzpunkt ist die räumliche Integration: Die
eigene Wohnung schafft eine Basis für Austausch, gegenseitige Unterstützung und gute Nachbarschaft. Allerdings fehlt gerade
in Ballungszentren und Universitätsstädten bezahlbarer Wohnraum
für einheimische Bevölkerung und Zuwanderer. Hier liegt eine gewaltige Zukunftsaufgabe für die Städte und Gemeinden.
"Ein geordneter Städtebau liefert die Basis für stabile und gut durchmischte Wohnquartiere und verhindert die Stigmatisierung von Quartieren und Stadtteilen", heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Städtetags. Lernen, Sprache und Qualifizierung seien zentrale Integrationsbausteine, Bildungseinrichtungen die erste Integrationsinstanz. Dies umfasse frühkindliche Bildung, Besuch von Kindertageseinrichtungen, Beschulung von Kindern und Jugendlichen, Schaffung von Übergangsklassen für Schüler aller Jahrgangsstufen, betriebliche Berufsausbildung und Sprachbildung für Erwachsene. "Weitere Schritte für die gesellschaftliche Teilhabe liegen in der Ausbildung und in der Integration in die Arbeitswelt."