Mit Silber ausgezeichnet wurde die Renovierung der denkmalgeschützten Evang.-Luth. Memminger Stadtpfarrkirche St. Martinskirche in Memmingen (Silber). Sie ist eine der ältesten Kirchen Oberschwabens und gilt als ein Wahrzeichen der Stadt. Der renommierte Denkmalpflegepreis würdigt herausragende Ingenieurleistungen. Foto: Marx Studios Memmingen
Memmingen (dl). Fünf Baudenkmäler in Schwaben und eines aus Oberbayern wurden bei der Preisverleihung mit Bauministerin Kerstin Schreyer am 17. September im Neuen Schloss Schleißheim mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2020 ausgezeichnet. Sieger bei den öffentlichen Bauwerken sind die Burgkirche Oberwittelsbach in Aichach (Gold), die Evang.-Luth. St. Martinskirche in Memmingen (Silber) und die Historische König-Ludwig-Brücke in Kempten (Bronze).
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau verleiht den Preis gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege alle zwei Jahre in den Kategorien private und öffentliche Bauwerke. 45 Bauwerke aus ganz Bayern wurden der Jury zur Prüfung vorgelegt. In den beiden Kategorien öffentliche und private Bauwerke wurde je einmal Gold, Silber und Bronze vergeben. Der renommierte Preis würdigt herausragende Ingenieurleistungen. Bei den privaten Denkmälern wurden die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall (Gold), die Alte Spinnerei in Kempten (Silber) und das Gebäude Rainhausgasse in Lindau (Bronze) ausgezeichnet.
In der Jurybegründung für den zweiten Preis (Silber) für die Memminger Kirche St. Martin heißt es:
"Die Evang.-Luth. St. Martinskirche in Memmingen wurde seit dem Jahr 1350 immer wieder umgebaut und erweitert. Die dabei erfolgten Eingriffe in das Tragwerk, wie der Einbau schwerer Mauerwerksgewölbe in den Seitenschiffen und einer deutlich schwereren Konstruktion des Gewölbes, führten zu massiven Verformungen und Schäden, sodass das Bauwerk grundlegend statisch instandgesetzt werden musste. Die Schadensursachen konnten im Zuge der Voruntersuchungen nur durch einen interdisziplinären Ansatz unter besonderer Berücksichtigung der baugeschichtlichen Umbauten festgestellt werden. Die durchgeführten statischen Maßnahmen zur Sicherung der Gewölbe des Kircheninnenraumes sind nicht sichtbar und lassen auch den Dachraum nahezu unbeeinträchtigt. Die gesamtheitliche Betrachtung von der umfangreichen Voranalyse über die statische Betrachtung als Gesamtmodell mündete in ein besonders wirtschaftliches und denkmalverträgliches Instandsetzungskonzept."
"Reiches Erbe erhalten und pflegen"
Ein besonderes Augenmerk bei der Vergabe des Preises gilt den herausragenden Leistungen der Ingenieure, die maßgeblich zum Erfolg der Instandsetzungen beigetragen haben. Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer sagt: „Bayern ist reich an kulturellem Erbe. Unsere Aufgabe ist es, dieses Erbe zu erhalten und zu pflegen. Mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis leistet die Bayerische Ingenieurkammer-Bau in Partnerschaft mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege einen bedeutenden Beitrag dazu!“
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten gibt es online unter: www.bayerischer-denkmalpflegepreis.de