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Bauchspeichelkrebs - Betroffene gründen Selbsthilfegruppe

veröffentlicht am 21.03.2013

Es ging nicht immer nur ernst zu .Unser Bidl zeigt von links: Oberarzt Dr. Daniel Krampulz, die Leiterin der neuen Memminger Selbsthilfegruppe Ursula Krug, TEB-Vorsitzende Katharina Stang und Chefarzt Professor Dr. Carsten Gutt. Fotos: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

Memmingen (dl). Am Klinikum Memmingen ist  eine Selbsthilfegruppe für Betroffen von Bauchspeichelkrebs gegründet worden. Der Hintergrund ist, dass in Deutschland jährlich etwa 13.000 Menschen an dieser heimtückischen Krebsart erkranken, was zudem einen enormen Einschnitt in das Leben der Betroffenen bedeutet.

Die Überlebenschancen ging vor wenigen Jahren noch beinahe gegen null. Aber Petra Stang lebt. Heute ist sie es, die Bauchspeicheldrüsenerkrankte auf ihrem steinernen Krankheitsweg begleitet. „Denn die Betroffenen und ihre Angehörigen fühlen sich oft völlig überfordert“, weiß Stang, die am eigenen Leib die psychischen und sozialen Belastungen nach einer Diagnose erlebt hat. In Ludwigsburg (Baden-Württemberg) gründete Stang nach ihrer Operation eine Selbsthilfegruppe. Unter dem Namen „TEB“ will sie Hilfestellungen geben und Beistand leisten.

„Denn TEB steht nicht nur für Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, sondern auch für Treffpunkt, Erfahrung, Beratung und Begleitung“, betont Stang. Mittlerweile sind regionale TEB-Gruppen auch in deutschen Städten außerhalb Baden-Württembergs zu finden.

Die jüngste Gruppe ist jetzt am Klinikum Memmingen im Rahmen einer Informationsveranstaltung zu chirurgischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ins Leben gerufen worden.

„Wir wollen eigenes Erleben und Empfinden diskutieren. Denn die persönlichen Erfahrungen unterscheiden sich meist drastisch von dem, was man in Fachbüchern nachlesen kann“, erklärte Stang bei der Informationsveranstaltung im Klinikum Memmingen.

Klinikum Memmingen eines der bedeutendsten Pankreaszentren

„Bei der Bauchspeicheldrüse handelt es sich um ein äußerst komplexes Organ“, erklärte Professor Dr. Carsten Gutt die Schwierigkeiten im Bereich der Pankreaschirurgie. Gutt ist Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie am Klinikum Memmingen und Leiter des zertifizierten Pankreaszentrums.

Mit bis zu 50 Teilentfernungen der Bauchspeicheldrüse pro Jahr gehört das Klinikum Memmingen laut Professor Gutt zu den bedeutendsten Pankreaszentren in Deutschland: „Dank moderner Geräte operieren wir heute in einem nahezu blutfreien Raum“, erklärte der Chefarzt.

Es könnten – dank modernster Apparate – mittlerweile schon Tumore ab einer Größe von nur fünf Millimetern entdeckt werden. „Solche gutartigen Geschwulste sind oft die Vorstufen einer bösartigen Krebserkrankung“, warnte Gutt. Damit es aber nicht soweit kommt, sind der Chefarzt und sein Team an einer bestmöglichen Aufklärung interessiert. „Solche Veranstaltungen tragen in hohem Maße dazu bei“, freute sich Oberarzt Dr. Daniel Krampulz als Koordinator des Pankreaszentrums und wies die Patienten auf die Möglichkeit hin, sich am Klinikum Memmingen im Rahmen einer Zweimeinung ausführlich beraten lassen zu können.