Memmingen (rad). Die Elektrifizierung der Bahnstrecke von München nach Lindau (über Memmingen) haben die Politiker jahrzehntelang gefordert. Die Planungsphase läuft, Mitte 2017 sollen nun endlich auch in Memmingen erste Baumaßnahmen beginnen. Bis zum Fahrplanwechsel Ende 2020 sollen dann die ersten E-Züge rollen.
Im Rahmen eines weiteren Diskussionsforums hatten nun Vertreter der Anrainergemeinden Gelegenheit, nochmals ihre Belange den Bahnvertretern gegenüber vorzubringen. Dabei wurde jedoch die Informationspolitik der Bahn deutlich kritisiert. Auch die zunehmende Zugfrequenz sowie der Lärmschutz war eines der beherrschenden Themen.
Kein Lärmschutz ohne Elektrifizierung
So soll beispielsweise in Westerheim eine mehrere Meter hohe Lärmschutzwand gebaut werden - „was ich keinem Bürger vermitteln kann“, klagte Westerheims Bürgemeisterin Christa Bail, die keinen Vorteil ihrer Gemeinde aus dem Vorhaben ziehen kann. „Nicht einmal einen Haltepunkt haben wir“. Die Bahn argumentierte dagegen mit den umweltfreundlichen und deutlich leiseren E-Zügen sowie dem erhöhten Reisekomfort. Und, immerhin könne durchaus ein Haltepunkt beantragt werden. Ohnehin sei ein Lärmschutz ohne Elektrifizierung der Strecke nicht möglich. Der Gesetzestext sagt aus, "nur wenn ein Ausbau einer Bahnstrecke durchgeführt wird, ist Schallschutz verpflichtend", erklärt Franz Lindemair von der Bahn.
Ab diesem Herbst soll das mit 340 Millionen Euro taxierte Großprojekt den Bürgern im Rahmen von Veranstaltungen vorgestellt werden. An welchen Orten sich die Bahn präsentiert, wird noch bekannt gegeben.
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