120 Nationen sind in Memmingen vertreten. Um das Zusammenleben zu fördern, erstellt die Stadt mithilfe der Bürger nun ein kommunales Integrationskonzept. Symbolfoto: geralt/pixabay
Memmingen (dl). Memmingen zeichnet sich durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte aus. Etwa 40 Prozent der Memmingerinnen und Memminger sind selbst, oder ihre Eltern, in einem anderen Land geboren. Mittlerweile sind etwa 120 Nationen in Memmingen vertreten. Um das Zusammenleben in Memmingen zu fördern und auf Herausforderungen adäquat reagieren zu können, erstellt die Stadt ein kommunales Integrationskonzept. Darin sollen die gesellschaftspolitischen Weichen der nächsten Jahre gestellt werden.
Neben dem demographischen Wandel und der zunehmenden Digitalisierung ist Migration eine der großen gesellschaftlichen Veränderungen. Durch eine breite Beteiligung von Zivilgesellschaft und Akteuren sollen Ziele gesteckt und die notwendigen Handlungsschritte festgelegt werden. Begleitet wird dieser Prozess vom Ibis Institut aus Duisburg. “Das Integrationskonzept ist ein weiterer Baustein in den Bemühungen der Stadt, die mit der Migration einhergehenden Herausforderungen strukturiert anzugehen, gute Lösungen zu entwickeln und in den kommenden Jahren auch umzusetzen.“ so Jörg Haldenmayr, Referatsleiter Familie, Jugend und Soziales.
Bürgerbefragung bis 4. September
Bereits abgeschlossene Teile der laufenden Erhebungsphase sind Experteninterviews und eine Befragung der Akteure vor Ort. Nun sind alle Einwohnerinnen und Einwohner zu einer Bürgerbefragung eingeladen, die bis 4. September 2022 läuft.
Unter dem Kurzlink: https://t1p.de/wp5po finden alle Interessierten eine 5- bis 10-minütige Umfrage. Zudem werden Personen nach dem Zufallsprinzip schriftlich eingeladen. „Memmingen zeichnet sich durch eine Vielzahl engagierter Bürgerinnen und Bürger aus, ohne die Integration gar nicht gelingen könnte. Zu einem guten Integrationskonzept müssen alle ihre Erfahrungen beitragen“, so Oberbürgermeister Schilder und appelliert: „Bitte unterstützen Sie unsere Bemühungen – es geht um ein sehr wichtiges Gesellschaftsthema, das jeden von uns bereits heute betrifft und für das wir einen breiten Konsens in unserer Stadt brauchen.“
Auftaktkonferenz im September und Workshops
Die Kernergebnisse aus Bürgerbefragung und bereits abgeschlossener Befragung der Akteure werden auf der Auftaktkonferenz im September 2022 vorgestellt und in eine daran anschließende Workshopphase überführt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und Akteure aus dem Bereich, sollen dann gemeinsam Empfehlungen für die künftige Integrationsarbeit erarbeiten. Diese zielen auf die Steuerung der integrativen Arbeit in Memmingen, wie auch auf ganz praktische, direkte Maßnahmen ab. Gebündelt werden die Ergebnisse im Integrationspolitischen Gesamtkonzept, das auch einen konkreten Maßnahmenkatalog umfasst. Das Konzept ist dabei nicht nur als Handreichung für die Verwaltung, sondern für alle im Integrationsprozess Aktiven gedacht.
Bei Fragen steht die Koordinierungsstelle Integration, Herr Lukas Krupinski, zur Verfügung: Lukas.Krupinski@memmingen.de, Telefon 08331 / 850-487.