Memmingen (dl). Einen informativen Abend hatten die Mitglieder des Ausländerbeirates um den Vorsitzenden Comm. Antonino Tortorici. Der Ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses Memmingen, Dr. Andreas Küthmann, stellte zusammen mit seinem Stellvertreter, Raimund Steber, und Oberarzt Thomas Roth die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Memmingen vor.
Seit dem Jahr 1994 gibt es ein Bezirkskrankenhaus in Memmingen. Ein multiprofessionelles Team von Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Pflegekräften und Therapeuten betreut Patientinnen und Patienten entweder vollstationär, teilstationär oder ambulant.
„Unsere Zusammenarbeit mit dem Klinikum der Stadt Memmingen ist hervorragend“, begrüßte Ärztlicher Direktor Dr. Andreas Küthmann die Gäste des Ausländerbeirates. Für jeden Patienten werde ein individuelles Therapieprogramm unter Berücksichtigung sozialer, biographischer, psychologischer und biologischer Faktoren erstellt. Dr. Küthmann erläuterte das gemeindepsychiatrische Konzept mit beispielsweise dem sozialpsychiatrischen Dienst, der Tagesstätte der Diakonie, verschiedenen Beratungsstellen, Alten- und Seniorenheimen sowie psychosozialen Hilfsdiensten. „Nach einer individuellen Diagnostik wird die Therapie unter Einbeziehung des psychosozialen Umfeldes durchgeführt“, so der Ärztliche Direktor und zeigte die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten auf.
Behandelt werden Demenz, Depressionen, Sucht- und Krebserkrankungen
Oberarzt Thomas Roth stellte den Konsilliardienst vor. Dabei erfolgt die Beratung eines Arztes durch einen Arzt einer anderen medizinischen Disziplin. „Für die Patienten ist es ein unschätzbarer Vorteil, dass das Bezirkskrankenhaus im Klinikum untergebracht ist“, stellte Roth fest. Neben Demenz und Depressionen seien Sucht- und Krebserkrankungen eine der häufigsten Indikationen. „Häufig sind sehr komplexe Sachverhalte zu klären, gerade auch wie es nach dem Klinikaufenthalt zu Hause weitergeht“, so Roth weiter.
„Wir behandeln rund 750 Patientinnen und Patienten im Quartal“, zeigte Raimund Steber auf. Davon hätten rund vier Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit. Aufgrund des demografischen Wandels würden die Patienten auch immer älter. Der Anteil an älteren ausländischen Bürgerinnen und Bürger sei jedoch bei Weitem nicht so hoch. Der stellvertretende Ärztliche Direktor betonte im Bereich der Gerontopsychiatrie die Notwendigkeit der Einbeziehung der Angehörigen und die Vernetzung in der Region. Neben der engen Kooperation zwischen Bezirk und Stadt wies Steber auf die Arbeit des Arbeitskreises des Gemeindepsychiatrischen Verbundes hin. „Jedes Alten- und Pflegeheim hat seinen eigenen psychiatrischen Ansprechpartner“, stellte Steber fest.
Nach einer Frage- und Diskussionsrunde bedankte sich der Vorsitzende des Beirats, Commendatore Antonino Tortorici für einen informativen Abend.