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"Auffangen über die Zeit" - das Kinderhospiz in Bad Grönenbach

veröffentlicht am 15.02.2013

Die Bayerische Staatsministerin Dr. Beate Merk zu Gast im Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach. Foto: Radeck

Bad Grönenbach (rad). Die Bayerische Staatsministerin für Justiz und Verbraucherfragen, Dr. Beate Merk, hat das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach besucht. Dabei wollte sich die Polikerin über das Miteinander in der Anlauf- und Erholungsstätte für Familien mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kindern und Jugendlichen informieren.

Nach Gesprächen mit betroffenen Eltern und Kindern stand die Ministerin im Rahmen eines Pressegespräches zur Verfügung. Besonderes Interesse erzeugte das Thema "Finanzierung", denn die Einrichtung muß ohne feste staatliche Unterstützung auskommen. "Rund eine Million Euro benötigen wir an Spendengeldern", erklärt Marlies Breher vom Förderverein des Kinderhospizes. Das sind dann etwa 80 Prozent der laufenden Kosten. Rund 70 Prozent der Spender kämen aus Region, viel mittlere und kleinere Spenden, so Breher weiter. Was die Akzeptanz bei der Bevölkerung unterstreicht aber auch deutlich macht, dass eine verläßliche Finanzierung nicht gewährleistet ist. "Hier würde ich mir mehr staatliche Unterstützung wünschen", erklärt Paul Meichelböck, ein betroffener Vater. Weil die Eltern (und auch andere Familienangehörige) dadurch die Möglichkeit hätten, einfach einmal "durchzuschnaufen, um nicht plötzlich umzukippen", so Meichelböck weiter.

Die Bayerische Staatsministerin sieht hier durchaus Bedarf, verweist in unserem Gespräch (siehe weiter unten) aber auf eine deutschlandweite Regelung. Auch, wenn der Bayerische Staat hinter dieser wichtigen, in Süddeutschland (noch) einmaligen Einrichtung steht. Insgesamt bestehen bundesweit momentan 12 Kinderhospize, die im Schnitt ewta acht bis 12 Plätze für Kinder oder Jugendliche mit ihren Famillien zur Verfügung stellen können.

Die Kassen übernehmen dabei jährlich bis zu 28 Tagen die Kosten - allerdings nur für die Patienten, nicht für die mitbetreuten Eltern oder/und Geschwisterkinder.

Im Kinderhospiz St. Nikolaus stehen acht Plätze zur Verfügung - mehr sollen es nicht sein, um den wichtigen familiären Charakter zu wahren. Anita Grimm (Kinderhospizleitung) fügt hinzu, "dass wir nur so den Weg mitbegleiten können. Auffangen über die Zeit". Dabei betont sie, dass die Betreuung von der ersten Diagnose auch über den Tod des Kindes hinaus erfolgen kann.

Dr. Beate Merk im Gespräch mit Wolfgang Radeck. Foto: Waltl-Jensen

Ministerin Dr. Merk stand dem Herausgeber der Lokalen, Wolfgang Radeck, für ein Interview zur Verfügung. Was sie zu sagen hatte, können Sie hier hören. (Einfach auf das unterstrichene Wort klicken).

Mehr über das Kinderhospiz erfahren Sie unter unter www.kinderhospiz-nikolaus.de