Memmigen (dl). Die Fraktionen der Grünen und der ÖDP beantragen, die Stromversorgung städtischer Gebäude so schnell wie möglich auf "echten" Ökostrom umzustellen. Darüber soll der Stadtrat baldmöglichst entscheiden.
Stadträtin Corinna Steiger, stellv. Fraktionsprecherin Bündnis 90/Die Grünen, beruft sich in ihrem offenen Brief an Oberbürgermeister Manfred Schilder auf den Energiebericht 2016, den der externe Sachverständige: Dr. Siegbert Merkle in der Stadtratssitzung vom 13. November vorgetragen hatte. Daraus ging hervor, dass die
Stadt Memmingen für ihre städtischen Liegenschaften Strom
aus konventioneller Herstellung verbraucht.
Wegen des hohen Braunkohleanteils von konventionellem Strom sei die Stadt damit "verantwortlich für folgende Emissionen: ca. 4.650 Tonnen CO2, ca. 8 Tonnen Stickoxide, ca. 4 Tonnen Schwefeldioxid, ca. 36 Tonnen Kohlenwasserstoffe, ca. 3,3 Kilo radioaktive Abfälle", zählt Corinna Steiger auf.
"Durch die Umstellung auf Ökostrom fallen
diese Emissionen weg", erklärt die Stadträtin weiter, es müsse jedoch gewährleistet sein, dass nicht
sogenannter Ökostrom aus Wasserkraft - z. B. von den LEW
- eingekauft werde, der nur aus dem Strommix ausgegliedert wurde, sondern
"echter" Ökostrom von einem Anbieter, der ausschließlich Ökostrom produziere.
In Frage komme Strom, der eines der folgenden Labels aufweist:
- Grüner Strom Label von NABU und BUND
- OK Power Siegel der Verbraucherzentrale NRW und des Ökoinstituts Freiburg
- EE01 bzw. EE02 des TÜV Süd
- Geprüfter Ökostrom des TÜV Nord
"Die
Stadt Memmingen wird damit ihre Energiebilanz deutlich verbessern und ihren
Teil zum Klimaschutz beitragen. Zudem geht die Stadt mit gutem Beispiel
voran und ermuntert damit weitere Stromabnehmer, auf echten Ökostrom
umzusteigen", argumentiert Steiger.
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