
Herzlicher Empfang im Rathaus (von links): Helmut Wolfseher und Andrea Wanner (beide Verein „Stolpersteine in Memmingen“), Judy Heilbronner-Avrin, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Sharon Fromm-Goldstein und Stadtarchivar Christoph Engelhard Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Judy Heilbronner-Avrin, Nachfahrin der jüdischen Memminger Familie Heilbronner, wurde von Oberbürgermeister Manfred Schilder im Rathaus empfangen. Judy Heilbronner-Avrin kam für Recherchen über ihre Familiengeschichte im Stadtarchiv zum ersten Mal nach Memmingen. Ihr Vater, Walter Heilbronner, erzählte sie, wurde in den USA Professor für deutsche Literatur.
„Wir sind froh über Ihren Besuch und heißen Sie sehr herzlich willkommen. Memmingen war die frühere Heimat Ihrer Familie“, begrüßte Oberbürgermeister Schilder die Tochter von Walter Heilbronner, der 1928 als 14-Jähriger vor den Repressalien der Nationalsozialisten in die Schweiz fliehen konnte und mit seinen Eltern und seinem Bruder Hans über London nach Amerika emigrierte.
„Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Dunkle und grausame Dinge geschahen und wir haben keine Möglichkeit, sie ungeschehen zu machen. Aber wir können uns erinnern, wir können der Opfer gedenken und wir dürfen niemals vergessen“, betonte Schilder.
Um die Geschichte ihrer Familie zu erforschen, meldete sich Judy Heilbronner-Avrin vor kurzem aus den USA beim Memminger Stadtarchiv. Zufällig traf ihre Kontaktaufnahme mit der Verlegung von vier Stolpersteinen vor dem Haus Kalchstraße 47 für ihren Vater, ihren Onkel und ihre Großeltern zusammen. Schilder stellte Judy Heilbronner-Avrin und ihrer begleitenden Freundin Sharon Fromm-Goldstein das Projekt der „Stolpersteine“ vor, die in vielen Städten Deutschlands verlegt werden, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Auch Helmut Wolfseher, Vorsitzender des Vereins Stolpersteine in Memmingen e.V., ließ sich durch Krankheit nicht abhalten, Judy Heilbronner-Avrin persönlich zu begrüßen.