Zum Abschluss der Fortschreibung diskutierten Bürger und andere in der Seniorenarbeit Tätige über künftige Maßnahmen. Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla (links) moderierte die Veranstaltung. Foto: Sylvia Rustler/Landratsamt Unterallgäu
Unterallgäu (dl). Wie gut lässt sichs im Alter im Unterallgäu leben? Welche weiteren Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit auch Menschen mit Unterstützungsbedarf zuhause wohnen bleiben können? Der Landkreis Unterallgäu überarbeitet und aktualisiert sein Seniorenkonzept aus dem Jahr 2009, um zukünftig auf die Bedürfnisse und Anforderungen der steigenden Zahl der Seniorinnen und Senioren eingehen zu können.
In Zusammenarbeit mit dem „BASIS-Institut für soziale Planung, Beratung und Gestaltung“ aus Bamberg wird der Landkreis das bisherige Konzept aktualisieren. Um die aktuellen Entwicklungen zu berücksichtigen und für die kommenden Jahre auszurichten, wurden die Unterallgäuer laut Landrat Hans-Joachim Weirather umfassend eingebunden. „Es wurden 3.500 Fragebögen an Bürger über 55 Jahren verschickt, alle Bürgermeister, Seniorenbeauftragten, Seniorenheime sowie die ambulanten und teilstationären Dienste befragt und Interviews mit Experten geführt.“ Daraus leitete das Institut verschiedene Maßnahmenvorschläge ab und stellte diese in dem Abschluss-Workshop vor.
Passen die Maßnahmen zu den Anforderungen vor Ort? Sind die Prioritäten richtig gesetzt? So konnten sie die Vorschläge ergänzen, Kritik dazu äußern und neue Ideen einbringen. Diese Rückmeldungen werden nun in das Seniorenkonzept eingearbeitet, wie Hubert Plepla erläuterte. Der Seniorenkonzept-Koordinator ging auch auf den weiteren Fahrplan ein: Sobald die Aktualisierung abgeschlossen ist, werde das Konzept im Sozialausschuss diskutiert und anschließend dem Kreistag zum Beschluss vorgelegt. „Das neue Seniorenkonzept bildet dann den Grundstein für die Seniorenarbeit der nächsten zehn Jahre“, erklärte Plepla. Landrat Weirather betonte: „Wir werden dieses nicht in der Schublade verschwinden lassen, sondern als Arbeitsgrundlage nutzen.“ Den Herausforderungen der demographischen Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen zu begegnen, sei gerade im ländlichen Raum eine große Zukunftsaufgabe, so Plepla.
Plepla stellte die Entwicklungen und Maßnahmen vor, die seit dem ersten Seniorenkonzept aus dem Jahr 2009 ergriffen wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung der einzelnen Schritte nur gemeinsam mit den Anbietern im Bereich der Seniorenarbeit, den Gemeinden, der Kirche und den Bürgern, gelingt. „Ein wertschätzendes Miteinander hilft, gute Projekte zu initiieren“, sagte der Seniorenkonzept-Koordinator. „Eine hervorragende Plattform hierfür bietet das Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit.“ Das Netzwerk haben Vertreter des Landkreises Unterallgäu, der Stadt Memmingen, des Gemeindepsychiatrischen Verbunds Memmingen-Unterallgäu und des Bezirks Schwaben ins Leben gerufen, um die Seniorenarbeit in der gesamten Region voranzubringen.