Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Enerix Brommler Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

"Außergewöhnliches Beispiel bürgerlichen Engagements"

Bezirk zeichnet Stadt für Sanierung des Zehntstadels aus

veröffentlicht am 18.05.2022
Zehntstadel

Für die Sanierung des Zehntstadels in Memmingen-Steinheim zeichnet der Bezirk die Stadt Memmingen mit dem Denkmalpreis aus. Archivfoto: Sonnleitner

Memmingen-Steinheim (dl). Der Bezirk Schwaben würdigt die Stadt Memmingen nun mit seinem Denkmalpreis: „Der Zehntstadel in Steinheim ist ein außergewöhnliches Beispiel für bürgerliches Engagement im Rahmen des Denkmalschutzes in Schwaben“, sagt Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Der jahrelange Einsatz für den Erhalt des Objekts ist beispielhaft – angesichts der Widerstände, die im Bereich Denkmalpflege häufig zu überwinden sind, und für das herausragende Ergebnis.“

Eine Dorfgemeinschaft bekam einen Treffpunkt: nach zweijährigen Sanierungsarbeiten wurde der Steinheimer Zehntstadel im Juli 2020 eingeweiht. Dank umfassender Sanierung lässt sich der Zehntstadel in Memmingen-Steinheim nun für Veranstaltungen und das örtliche Miteinander nutzen.

Wann der Zehntstadel entstand, ist unbekannt: Erst 1751 wird er das erste Mal bei einer Erweiterung erwähnt. 1848 verlor das Gebäude seine Funktion und wurde zu einem bäuerlichen Anwesen umgebaut. Durch die Restaurierung können im Zehntstadel im großen Veranstaltungssaal im Westteil nun Veranstaltungen stattfinden.

„Die Bauarbeiten zeugen von der jahrelangen intensiven Beschäftigung und historischen Auseinandersetzung mit dem Objekt“, sagt Bezirksheimatpfleger Christoph Lang. „Die bauliche Entwicklung ist noch heute klar ersichtlich. Besonders in der Außengestaltung wurden die historischen Gegebenheiten geachtet und die historische Bauweise erhalten. Der optische Eindruck ist hervorragend und erläutert die Objektgeschichte in gleicher Weise wie der Innenraum.“

Eine neue Mitte für Steinheim

Durch die Restaurierung des Zehntstadels erhält das Dorf Steinheim eine neue Mitte, die die dörfliche Struktur aufwertet. Dank der Baumaßnahmen ist ein neuer öffentlicher Raum entstanden, den die Dorfgemeinschaft nun zu musikalischen und kulturellen Anlässen nutzt.

Neben der Stadt Memmingen erhielt auch die Stadt Augsburg einen undotierten Anerkennungspreis für die Sanierung des Färberturms. Mit einer Auszeichnung und einem Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro ehrte der Bezirk zudem Alexander Stärker aus Aystetten für die Restaurierung des Schlossanwesens Louisenruh, Familie Striebel aus Kirchheim für die Sanierung der Alten Sölde in Kirchheim und Judith Spindler aus Waal-Waalhaupten für die Sanierung eines ehemaligen Bauernhauses.

Zahlreiche Vorschläge eingereicht

Für den Denkmalpreis wurden von Kreis- und Stadtbauverwaltungen, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und den Heimatpfleger/-innen zahlreiche Vorschläge eingereicht. Die Heimatpflege des Bezirks Schwaben besichtigte die Objekte und erstellte nach Rücksprache mit Experten Gutachten zu den Denkmälern. Die Jury für den Denkmalpreis bildeten in diesem Jahr Christoph Lang (Bezirksheimatpfleger), Christian Mischo (Abteilungsleiter des Bezirks für „Bau, Umwelt und Energie“), Dr. Bernhard Niethammer (Leiter des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren), Felix Guffler (wiss. Mitarbeiter Bezirksheimatpflege) und Theresa Hauck (wiss. Volontärin Bezirksheimatpflege).

Der Bezirk Schwaben vergibt seit 2002 jährlich Denkmalpreise. Ausgezeichnet werden Sanierungen, die sich durch die fachliche Qualität der Maßnahme, das finanzielle Engagement des Eigentümers, die Kreativität bei der Durchführung und die Bedeutung des Denkmals hervorheben. Für den Denkmalpreis werden jährlich insgesamt 30.000 Euro Preisgelder vergeben.

Videos zu den einzelnen Preisträgern findet man auf: www.bezirk-schwaben.de/denkmalpreis .

Auszeichnung Zehntstadel Steinheim

Verleihung des Denkmalpreises mit Vertreter/-innen der Stadt Memmingen und der Dorfgemeinschaft Steinheim e. V.. Foto: Andreas Lode