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Atmung prüfen – Hilfe rufen – Herz drücken

Aktionstag zum Thema Reanimation in Memmingen

veröffentlicht am 18.10.2024
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Am Marktplatz hatten die Björn-Steiger-Stiftung und die Johanniter Unfallhilfe Stände, an denen die lebensrettenden Maßnahmen auch mit Übungsgruppen veranschaulicht wurden. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Erlebt jemand, wie eine Person in sich zusammensackt oder entdeckt einen bewusstlosen Menschen auf dem Boden, ist schnelle Hilfe angesagt. Am „World Restart a Heart Day“ konnten Interessierte auf der „Straße der Wiederbelebung“ in der Memminger Fußgängerzone lernen, welche Handgriffe dabei nötig sind.

Rund 50 Schüler zeigten zahlreichen interessierten Passanten an mehreren Ständen zwischen Marktplatz und Schrannenplatz, wie man einen Menschen wiederbeleben kann. Dabei gilt für schnelle Hilfe die Abfolge: Prüfen, ob Atmung da ist, den Rettungsdienst rufen und sofort mit einer Reanimation beginnen.
Die Jugendlichen sind an ihren Schulen zu Schulsanitätern ausgebildet worden. Unterstützt wurden sie in der Fußgängerzone von den Memminger Rettungsdiensten. Mit dabei war zudem die Björn-Steiger-Stiftung, die im Rahmen des Projektes „Retten macht Schule“ die weiterführenden Schulen in Memmingen mit Übungspuppen und Defibrillatoren zum Üben und für den Ernstfall ausgerüstet hat.

Mit dem Aktionstag der Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen, des Klinikums Memmingen und des Bayerischen Roten Kreuz solle das Bewusstsein für Wiederbelebungsmaßnahmen geschärft werden, erklärte Nicola Galm, Leiterin der Gesundheitsregionplus.

Herzdruckmassage und Defibrillator

„Entscheidend sind Sie!“, betonte Dr. Rupert Grashey, Leiter der Stabsstelle für Unfall- und Katastrophenmedizin am Klinikum Memmingen, bei einer Reanimationsschulung für rund 90 städtische Mitarbeiter im Rathaus. Grashey machte deutlich, wie es bei einem Herzstillstand auf jede Minute ankommt. Schon nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff könne das Gehirn irreparable Schäden erleiden. Wird die Zeit bis zum Eintreffen des Notfallmediziners aber mit Reanimation überbrückt, habe der Patient deutlich bessere Chancen.
Bei einem Herzstillstand fällt die Pumpfunktion des Herzens weg. Mechanisch kann das von außen durch kräftigen Druck auf das Herz in einem schnellen Rhythmus ersetzt werden. „Das ist anstrengend, deshalb ist es optimal, wenn jemand anders spätestens nach zwei Minuten ablöst“, erklärte Grashey. Ist eine zweite Person dabei, kann diese auch den nächsten Defibrillator holen, im Rathaus hängt beispielsweise einer. Der Defi wird per Knopfdruck angeschaltet und man folgt den Anweisungen aus dem Lautsprecher. Auch die Disponenten der Rettungsleitstelle, die man über die Telefonnummer 112 erreicht, können eine Reanimation anleiten.