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Aschermittwoch bei den Wirtschaftsjunioren: Weirather fordert Zuwanderungsgesetz

veröffentlicht am 06.03.2014

SONY DSC Landrat Hans-Joachim Weirather beim Aschermittwochsgespräch der Wirtschaftsjunioren. Foto: Radeck

Heimertingen (rad). Das traditionelle Aschermittwochsgespräch der Wirt- schaftsjunioren Memmingen-Unterallgäu fand dieses Jahr im Gasthaus Lamm in Heimertingen statt.  „Turnusgemäß“ war heuer der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather zu Gast,  der sich den Fragen der Wirtschaftsjunioren stellte.

Hubert Reisacher, Mitglied des Vorstandes der Wirtschaftsjunioren, führte durch die Veranstaltung und befragte Weirather unter anderem zu den Themen Bildung und Infrastruktur im Landkreis. Im Mittelpunkt stand das vieldiskutierte Problem des Fachkräftemangels bzw. die Frage, was der Landkreis in diesem Punkt für die Wirtschaft unternehme.

Gesetze und Regeln

Weirather spielte den Ball zurück, dies sei ein Thema, mit dem die Unternehmen sich auch selbst auseinandersetzen müssten. Natürlich sei die Politik gefordert, die Grundlagen zu schaffen, so müssten für Zuwanderer Zeichen einer „Willkommenspolitik“ ausgesendet werden. Er distanzierte sich von Aussagen, wie „Wer betrügt, fliegt“. Gleichwohl betonte der Landrat, „dass wir ein Zuwanderungsgesetz benötigen" - mit Gesetzen und Grundlagen sowie Zuwanderregeln im Sinne der deutschen Unternehmen, „wie beispielsweise in Kanada oder Australien“.

Ohne die Fachleute, ohne das High-Potential aus dem Ausland könne Deutschland auf Dauer seine gute Position nicht halten. „Wir haben einfach nicht genügend Nachwuchs“, so Weirather. Er betonte zudem, dass ein gesunder Wissenstransfer zwischen Unternehmen und den (Hoch-)Schulen den Landkreis und auch die Wirtschaft weiter voranbringe – und führte das Beispiel der Technikerschule in Mindelheim an. Weirather ergänzte, dass einer der Investitionsschwerpunkte des Landkreises die Bildung sei. In diesen Bereich würden in den nächsten vier bis fünf Jahren rund 60 Millionen Euro investiert.

 Hohe Lebensqualität als Zugpferd

Ein Zugpferd, um Fachkräfte für die heimische Wirtschaft zu gewinnen, sieht Weirather auch in einem starken Standort-Marketing. Interkommunale Gewerbegebiete, Bildungsangebote und Stärkung der Infrastruktur seien für die Ansiedlung der Menschen unverzichtbar. Weiter erklärt der Landrat, dass eine hohe Lebensqualität und vergleichsweise günstige Baulandpreise ein großer Pluspunkt seien.

Klinikfrage auf Augenhöhe angehen

Das ewige Thema Klinikverbund wurde ebenfalls kurz angerissen. „Wir wünschen uns eine enge, eine sehr enge Zusammenarbeit mit Memmingen – aber auf Augenhöhe“, erklärte Weirather, und führte an, dass im Zuge der zunehmenden Privatisierung von Kliniken die kommunalen Träger gefordert seien. Erstmals gebe es in Deutschland mehr private Kliniken als öffentliche bzw. staatlich getragene Krankenhäuser.