Memmingen (dl). Zu Jahresbeginn waren im Wirtschaftsraum Memmingen mehr Menschen arbeitslos gemeldet bei einem gleichzeitig stabilen Kräftebedarf der Betriebe. Im Januar erreichte die Arbeitslosenquote den Wert von drei Prozent, sie lag damit um 0,6 Prozentpunkte über der Dezembermarke. Auch im Unterallgäu ist die Arbeitslosenquote aus jahreszeitlichen Gründen um 0,6 Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 2,7 Prozent.
Bei den Vermittlern der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern sind aktuell 1.833 Menschen arbeitslos gemeldet, 358 mehr als im Monat zuvor. Für Vermittlungsbemühungen standen im Arbeitgeberservice gut 600 Stellenangebote aus der Region zur Verfügung.
Baugewerbe, Landschaftsbau und Büroberufe betroffen
„Auch wenn es in diesem Jahr bisher kaum Schnee und wenig tiefe Temperaturen gab, konnte eine Reihe von Außenarbeiten nicht mehr fortgeführt werden. Mitarbeiter aus dem Baugewerbe und aus Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus wurden vorübergehend entlassen. Viele von ihnen haben berechtigte Aussicht auf eine neue Beschäftigung innerhalb weniger Wochen“, sagt Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.
Daneben wurden etliche Mitarbeiter aus Büroberufen zum Quartalsende entlassen. Insgesamt meldeten sich 454 Frauen und Männer neu arbeitslos, die zuletzt eine Beschäftigung ausgeübt hatten. Gleichzeitig beendeten 114 Kräfte ihre Arbeitslosigkeit und starteten in eine neue Beschäftigung. Unter ihnen waren Kinderpflegerinnen, Bürokaufleute und Logistikfachkräfte.
Möglichst schnell arbeitslos melden
Um drohende Arbeitslosigkeit möglichst zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich möglichst rasch bei der Agentur für Arbeit zu melden. Um die Chancen arbeitsloser Menschen auf eine neue Beschäftigung zu verbessern, führt die Arbeitsagentur immer wieder berufliche Qualifizierungen durch. So werden derzeit mehrere Frauen und Männer mit individuellen Modulen in den Bereichen EDV, Buchhaltung und Logistik für kaufmännische Tätigkeiten fit gemacht.
Stellenmarkt weiterhin stabil
Der Stellenmarkt zeigte sich anhaltend robust, denn sowohl im Vergleich zum Vormonat wie auch zum Januar des vorigen Jahres blieb das Angebot stabil. Im Januar gaben Arbeitgeber wieder 138 Stellen neu zur Besetzung herein, ähnlich viele wie im Dezember. Der metallverarbeitende Sektor suchte qualifizierte Kräfte wie Industriemechaniker oder Schlosser. Neue Beschäftigungsmöglichkeiten wurden auch für Erzieher und Kinderpflegerinnen sowie in der Alten- und Krankenpflege angeboten. Daneben wurden auch Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung, im Rettungswesen sowie für Tätigkeiten im Labor gesucht.
Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern betreut. In beiden Bereichen nahm die Zahl arbeitsloser Menschen zu. Die Jobcenter waren im Wirtschaftsraum Memmingen für 654 arbeitslose Frauen und Männer zuständig, 72 mehr als im Dezember. Die Arbeitsagentur betreute 1.179 Menschen, was eine Zunahme um mehr als 280 Personen im Vergleich zum Vormonat bedeutet.