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Arbeitsmarkt trübt sich weiter ein

Wirtschaftskrise auch in der Region deutlich spürbar

veröffentlicht am 03.01.2025

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Die Arbeitslosenzahlen steigen, der Arbeitsmarkt trübt sich weiter ein. Bundesweit ist die Arbeitslosenquote auf 6 Prozent gestiegen. Im bayrischen Teil des Allgäus liegt die Zahl bei 3 Prozent, damit hat die hiesige Region der niedrigsten Arbeitslosenquoten Deutschlands. Der Wirtschaftsraum Memmingen meldet einen Anstieg auf nun 2,6 Prozent.

"Im Dezember beginnt die Winterpause am Arbeitsmarkt. Somit haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Dezember, wie in diesem Monat üblich, zugenommen", so Andrea Nahles, die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.

Auch saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Dezember zugenommen, eine deutliche Auswirkung der wirtschaftlichen Krise. Die betrifft auch unsere Region, die allerdings immer noch zu den stärksten in der Bundesrepublik gilt.

„2024 setzten sich die weltweiten Krisen weiter fort und die deutsche Wirtschaft hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen – die Konjunkturerwarten sind momentan weiterhin sehr gedämpft“, erläutert die Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Maria Amtmann. „Dies hatte und hat natürlich Auswirkungen auf den Allgäuer Arbeitsmarkt. In erster Linie zeigte sich dies im vergangenen Jahr in gestiegenen Arbeitslosenzahlen und gleichzeitig gesunkenem Arbeitsstellenbestand. Aufgrund des breiten Branchenmix´ unserer Region fiel der Negativtrend jedoch relativ moderat aus: die durchschnittliche Arbeitslosenquote für 2024 lag mit 2,9 Prozent 0,2 Prozentpunkte über der des Jahres 2023 und der durchschnittliche Stellenbestand sank im Vergleich zum Vorjahr um etwa 800 Stellen auf ca. 6.900 gemeldete Arbeitsstellen. Damit stand und steht unsere Region im gesamtdeutschen und bayerischen Vergleich gut da und gehörte regelmäßig zu den Agenturbezirken mit den niedrigsten Arbeitslosenzahlen.“

Arbeitslosigkeit

Wie bereits im Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit auch 2024 weiter an. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag mit 2,9 Prozent 0,2 Prozentpunkte über der des Jahres 2023. Es waren 2024 durchschnittlich 11.592 Menschen im Agenturbezirk Kempten-Memmingen arbeitslos gemeldet – etwa 900 Menschen mehr als im Vorjahr (2023: durchschnittlich 10.729 arbeitslose Personen.). Frühjahrs- und Herbstbelebung fanden auch 2024 statt, jedoch im Vergleich zum Vorjahr leicht reduziert.

Die Gründe für die gestiegenen Arbeitslosenzahlen lagen in der fortdauernd schwächer werdenden Konjunktur: gestiegene Bauzinsen, die Krise im Automobilbereich und der Konsumrückgang bei der Bevölkerung gingen auch am Allgäuer Arbeitsmarkt nicht spurlos vorbei.

Der weiterhin hohe Fachkräftemangel der örtlichen Unternehmen sorgte dabei dafür, dass die Arbeitslosenzahlen nicht höher ausfielen. Dazu gelang es den Jobcentern im Laufe des Jahres zunehmend, vor allem ukrainische Geflüchtete in Arbeit zu bringen. Im deutschland- und bayernweiten Ranking der niedrigsten Arbeitslosenquoten lag der Agenturbezirk Kempten-Memmingen 2024 je nach Monat auf den Rängen zwei bis vier: ein Beweis für die Resilienz des Allgäuer Arbeitsmarktes.

Grafiken: Agentur für Arbeit