Sie machten Appetit auf die Premiere des "Reigen", von links: Thorsten Hamer, Dirk Seesemann (Kostüm und Bühnenbild), Christine Hofer, Paula Erb (Dramaturgin), Flurina Carla Schlegel, Laura Roberta Kuhr, Sebastian Egger. Foto: Svenja Gropper
Memmingen (sg). Das Landestheater geht in dieser Spielzeit neue Wege und findet neue Formate: Mit einer Matinée samt Weißwurstfrühstück in der schwarzen Katz wurde am Wochenende Appetit auf die Premiere des Stücks "Der Reigen" am 3. Februar gemacht. Es waren in lockerer Atmosphäre allerlei Hintergrundinformationen, gelesene Szenen und Hintergründe zum Entstehungsprozess der Inszenierung im Landestheater geboten.
"Die Männer sind in diesem Stück dem Humor preisgegeben", so Indentatin Christine Hofer. Das Stück von Arthur Schnitzler ist ein Werk, das die Emanzipation der Frau feiert. Es gebe Episoden mit unglaublich viel Parallelen zu heute, so Hofer. Bei der Inszenierung werde das Spiel in den Mittelpunkt gesetzt und es gebe wenig Effekte drumrum. Es werde ein Abend, der berührt. Die vier Schauspieler und Schauspielerinnen (Thorsten Hamer, Flurina Carla Schlegel, Laura Roberta Kuhr und Sebastian Egger) schlüpfen bei dem (Liebes-)Reigen gleich in mehrere Rollen. Ihre Begeisterung für das Stück war nicht nur in den herausragend gelesenen Szenen, bei denen das Publikum an den Lippen hing, spürbar, sondern auch in ihren Erzählungen über die Proben und den Entstehungsprozess am LTS.
Es gebe nicht wenige Momente, in denen der Zuschauer auch nach 120 Jahren - vielleicht mit einem kleinen inneren Schockmoment - merken werde: "Ach, das ist ja heute noch so.", so Hofer. Die Kostüme werden bei diesem universellen Stück übrigens dennoch den 1920er Jahren nachempfunden sein.
Diese Form der Matinée ist ein Format, das wiederholt werden soll. Bereits bei diesem ersten Termin kam es beim Publikum sehr gut an.