MdL Klaus Holetschek, Referent Steffen Vogel, Stadträtin und Erzieherin, Isabella Salger und Stadtrat und Referent für Kindergärten Horst Holas (von links). Fotos: Johannes Wiest
Memmingen (jw). Zum Thema „Kinderbildung und Kinderbetreuung“ startete die CSU ein Dialogforum, um gemeinsam mit Vertretern von Kindergärten, Jugendhorten, Kinderkrippen und Erziehern sowie Vertretern von Trägervereinen herauszufinden, wie die Situation in den Kindergärten verbessert werden kann. Initiiert hatte das Fachgespräch im Hotel „Hiemer“ der Memminger Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek gemeinsam mit seinen Stadtratskollegen Isabella Salger und Horst Holas.
Was ist zu tun, um die Situation in unseren Kindergärten zu verbessern? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Trägervereine von lästiger Bürokratie zu entlasten? Reicht die Finanzierung der Kindergärten aus und welche Elternbeiträge sind angemessen?
Hauptreferent
Steffen Vogel, Landtagsabgeordneter und ausgewiesener Experte für alle Fragen
rund um frühkindliche Bildung und Kindertagesstätten, unterstrich die
Wichtigkeit frühkindlicher Bildung und Betreuung und bezeichnete Kinder als „das
Wichtigste, was wir haben“.
"Bezahlung nachbessern"
Wer sich jeden Tag um unsere Kinder kümmere, trage eine enorme Verantwortung. „Erzieherinnen und Erzieher leisten täglich einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft. Daher ist es notwendig, deren Ansehen und Arbeitsbedingungen zu verbessern“, so Holetschek. Insbesondere bei der Bezahlung bestehe Nachholbedarf. „Wir plädieren daher gegenüber den Tarifparteien, bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung nachzubessern."
Ihre
eigenen Erfahrungen aus der Praxis steuerten die Mitarbeiter/innen der Tagesstätten sehr engagiert bei. Im Mittelpunkt standen hier
Themen wie Personalausstattungen, Öffnungszeiten, Buchungsstunden, Anstellungsschlüssel,
Ausbildungszeiten, Anerkennungspraktika sowie die ausufernde Bürokratie und schließlich
die seit langem geforderte höhere
Anerkennung des Berufstandes – dringende Fragen, auf die man von der Politik bislang
keine befriedigenden Antworten erhalten habe. Die aufgeheizte Stimmung im Saal war mittlerweile nahe am
Siedepunkt angekommen ist und drohte fast zu kippen.
„Man müsste viel mehr Zeit für die Kinder haben"
Der Beruf müsse ganz einfach attraktiver gemacht werden, hieß es in den zusammengefassten Forderungen. „Man müsste viel mehr Zeit für die Kinder haben und für uns ist alles immer nur schlechter geworden“, machte eine Teilnehmerin ihrem Ärger Luft.
Bayern als anerkanntes Familienland fördere seine Familien besser als jedes andere
Bundesland, versuchten die CSU-Politiker zu beruhigen. „Wir bieten Familien
echte Wahlfreiheit und Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe. Wir treiben
den Ausbau von Betreuungsplätzen voran, leisten seit 2016 mit dem
Betreuungsgeld aber auch eine spürbare finanzielle Unterstützung für unsere
Familien.“
30.000 neue Plätze bis 2020
Man wolle in einer Qualitätsoffensive für alle Kinderbetreuungseinrichtungen bis 2020 insgesamt 30.000 neue Plätze schaffen, längere Öffnungszeiten ermöglichen und die Finanzierung von zusätzlich 2.000 Tagespflegepersonen sicherstellen, kündigten die Politiker an.