Memmingen (rad). Am 22. Mai des vergangenen Jahres hatte ein damals 14-jähriger Schüler eine ganze Region mit seinem Amok-Lauf in Atem gehalten. Seit dem heutigen 22. Januar steht der Schüler deswegen nun vor dem Memminger Landgericht. Wie schon im Mai, so ist auch diesmal der Medienrummel zum Prozeßauftakt enorm – allerdings sind Zuschauer und Pressevertreter nicht im Verhandlungssaal zugelassen.
Dennoch werden die Medien informiert. So habe der Junge über eine Stunde zur Tat ausgesagt, war von Gerichtssprecher Manfred Mürbe zu erfahren. Offenbar war Liebeskummer sein Motiv. Am Tag vor der Tat soll sich die Freundin des heute 15-jährigen von ihm getrennt haben, wie Manfred Mürbe hier erklärt.
An besagtem 22. Mai ist er dann wie immer - allerdings mit den Waffen - mit dem Bus in die Schule gefahren, wie Manfred Mürbe weiter erklärt. Dort sei dann der erste Schuss gefallen, ehe er über das LGS-Gelände nach Steinheim flüchtete.
Auf dem Sportplatz in Steinheim wurde er von der Polizei gestellt - in dem mehrstündigen, nervenaufreibenden Aktion habe er rund 70 Schüsse abgegeben, verletzt wurde niemand. Allerdings seien Patronen in mehreren Polizeifahrzeugen eingeschlagen. Nochmals Gerichtssprecher Manfred Mürbe .
Im Laufe des heutigen Prozesstags sollen zudem auch noch Lehrer und Schüler befragt werden. Das Gericht will von ihnen erfahren, wie gefährlich die Situation war und was sich genau abgespielt hat.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auf versuchten Totschlag in 12 Fällen. Staatsanwalt Johann Kreuzpoitner gibt jedoch noch keine Prognose über die Art und Umfang des Urteiles ab. Dieses wird für den 6. Februar erwaret.