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Allgäu Airport widerspricht: "Weiter keine Defizite bei der Sicherheit am Allgäu Airport"

veröffentlicht am 26.06.2012

Memmingen (dl). Die Pilotenvereinigung Cockpit hat dem Allgäu Airport Memmingen in ihrer jüngsten Untersuchung erneut ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Dem widerspricht die Geschäftsleitung des Allgäu Airportes.

Am Allgäu Airport bestünden weiterhin keine Defizite in Sachen Sicherheit. „Alle Jahre wieder kommen die selben falschen Argumente, die auch durch ihre ständige Wiederholung nicht zutreffender werden“, kommentiert Allgäu Airport Geschäftsführer Ralf Schmid die von der Pilotenvereinigung Cockpit vorgelegte Mängelliste 2012. „Wie in den Jahren zuvor werden große und kleine Flughäfen in einen Topf geworfen“, betont Schmid. Schon 2009 hatten das Luftamt Südbayern, die bei der Regierung von Oberbayern angesiedelte Genehmigungsbehörde, und der Flughafenbetreiber, die Allgäu Airport GmbH & Co. KG,   der Bewertung der Pilotenvereinigung Cockpit entschieden widersprochen.  So auch dieses Mal.
Das Luftamt betonte bereits vor drei Jahren, bei den von Cockpit bemängelten Punkten handle es sich um unverbindliche Empfehlungen der internationalen Luftfahrtbehörde ICAO. So entspreche die Abwicklung des Flugbetriebs über die Start- und Landebahn ohne sogenannte Parallel-Taxi-Ways den Vorgaben der Behörde. „Dieses Verfahren hat flugbetrieblich nur Auswirkungen auf die Kapazität, nicht aber auf die Sicherheit“, so die Behörde.
Auch die Tower Company, eine 100 prozentige Tochter der Deutschen Flugsicherung (DFS) GmbH, die am Allgäu Airport für die Flugsicherung zuständig ist, bestätigte, dass die Regelungen für den eingeschränkt benutzbaren Taxi-Way Teil der Auflagen der Genehmigungsbehörde seien. „Die Rollverfahren für größere Flugzeuge sind so ausgelegt,“ heißt es in der Stellungnahme, „dass die Sicherheitsanforderungen erfüllt sind .“

Vergleich mit Großflughäfen hinkt

„Hier werden auch dieses Mal Äpfel mit Birnen, sprich Großflughäfen und Regionalflughäfen, verglichen“, erklärt Ralf Schmid, Allgäu Airport Geschäftsführer. Für einen Großflughafen sei es natürlich notwendig, dass parallel zur Start- und Landebahn ein Rollweg für die Flugzeuge bestehe. Bei täglich 10 bis 15 Starts und Landungen großer Maschinen in Memmingen sei es jedoch kein Problem, wenn die Maschine auf dieser Landebahn zum Startpunkt rolle, was lediglich zwei bis drei Minuten Zeit erfordere.  Schmid: „Das ist ein Kapazitätsproblem und kein Sicherheitsproblem.“

Die Gewerkschaftsvereinigung Cockpit, in erster Linie zuständig für Tarifforderungen der Piloten, spiele alljährlich mit der Angst der Passagiere, betont Schmid. „Diese Mängelliste trägt keinen offiziellen Charakter und ist keine anerkannte Sicherheitsbewertung für einen Flughafen.“ Schmid versichert jedoch, dass gerade ein Regionalflughafen wie Memmingen sehr sicher ist. „Es ist schon ein Unterschied, ob alle drei Minuten ein Jet landet, oder einer pro Stunde.“