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Allgäu Airport-Bilanz 2013: Aufwärtstrend oder "Sinkflug" in Sicht?

veröffentlicht am 08.01.2014

German Wings Die innerdeutschen Flüge bedient seit Dezember 2013 die Fluggesellschaft "germanwings". Foto: privat

„Wir sind angesichts schwieriger Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis des Jahres 2013 sehr zufrieden“, so lautet die Bilanz  des Allgäu Airport Geschäftsführers Ralf Schmid für das abgelaufene Jahr. Den Passagierrückgang von 3,56 Prozent (von 869.937 auf 838.971 Passagiere 2013) führt Schmid darauf zurück, dass Fluggesellschaften wie "Ryanair" und "Wizz Air" sich aufgrund der nach wie vor geltenden Luftverkehrssteuer hierzulande verstärkt in europäischen Ländern mit einer günstigeren Kostenstruktur engagieren. Durch die Aufnahme neuer Strecken nach Teneriffa, Tirgu Mures, Donezk und, zum Jahresende, nach Hamburg und Berlin habe man den Passagierrückgang abfedern können.

Bessere Auslastung - weniger Flüge

„Als großen Erfolg verbuchen wir die Steigerung der Auslastung“, betont Schmid. Sie sei um 16 Prozent von 68 auf 79 Prozentpunkte gewachsen. "Wizz Air" habe in Memmingen sogar ein Plus von 60 Prozent an Passagieren und Flügen zu verzeichnen. "Dies hat den Rückgang von 'Ryanair' und den Wegfall von 'Germania' und 'Avanti Air' bis auf ca. 30.000 Passagiere kompensier", erklärt Marina Siladji, Marketing & PR-Leiterin des Allgäu Airports.

„Im Durchschnitt saßen“, so Geschäftsführer Schmid, „in jedem Flugzeug, das in Memmingen gestartet und gelandet ist, 147 Passagiere.“  Dieser „erfreulich hohe Wert“ muss allerdings in Relation zur Flugfrequenz gesehen werden: Wären 2013  genau so viele Maschinen geflogen wie 2012, wäre man hier wohl zu einem anderen Ergebnis gekommen. Jedoch gingen 2013, auch bedingt durch den Wegfall von  "Germania" und "Avanti Air", weniger Flieger an den Start.

"Billigflieger steigern Sinkrate"

In seiner Stellungnahme zur aktuellen Entwicklung des Allgäu Airports sieht der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ e.V. den Allgäu Airport dagegen weiter im Sinkflug: „Der Rückzug der Billigflieger aus der Provinz steigert die Sinkrate in Memmingen“, stellt Prof. Dr.-Ing. Buchberger weiter fest. Für den im März startenden Sommerflugplan seien weniger Destinationen buchbar, als noch in den Vorjahren.

Neben den rückläufigen Passagierzahlen sei auch die Auslastung der Flugzeuge von über 80 Prozent auf etwa 70 Prozent zurückgegangen. Die innerdeutschen Flüge kämen dabei, trotz der Haupturlaubszeit für Winterurlauber, nur auf eine Auslastung von 60 Prozent. „Im Dezember hat der Airport trotz innerdeutscher Flüge so wenig Passagiere wie seit 2008 nicht mehr.“ Zu diesen Ergebnissen kam Buchberger bei seiner Auswertung von Zahlen des statistischen Bundesamtes, des Luftverkehrportals und von Angaben auf der Homepage des Allgäu Airports.

Setzt "Ryanair" auf Memmingen?

Als rückläufig sieht Buchberger auch das zukünftige Engagement von Ryanair, dem Hauptpartner am Allgäu Airport: Während "Ryanair" in Deutschland neue Ziele, wie z.B. Köln/Bonn, Nürnberg und Dortmund anfliege, ziehe sich die Gesellschaft am Allgäu Airport zurück. "'Ryanair' setzt weiterhin auf Memmingen", prognostiziert hingegen Schmid. Der Allgäu Airport sei neben Berlin der einzige deutsche Flughafen, der eine neue Strecke nach Shannon in Irland bekomme. Zudem habe die Fluggesellschaft, die unter begrenzten Kapazitäten leide, 175 neue Boeing 737-800 bestellt, die über sechs Jahre hinweg ausgeliefert werden. „An diesem Wachstum werden wir in Memmingen ganz sicher teilhaben“, betont Schmid.