Keine Zeit zum Durchschnaufen hatten beide Defensivabteilungen - hier behielten die Memminger mit ihrem Torhüter Marco Eisenhut die Übersicht und verhindern ein Gegentor. Foto: Michael Geiger
Memmingen (rad). Was war das für ein Match! In einem unglaublich spannenden und hochklassigen Play-Off-Spiel haben die GEFRO-Indians den ersten von maximal fünf Vergleichen mit den Tilburg Trappers aus den Niederlagen in der Overtime für sich entschieden. Vor über 2.400 Fans hieß es nach 60 Minuten und 51 Sekunden 4:3 (1:1/1:0/1:2/1:0) für den ECDC Memmingen, der damit in der Viertelfinalserie mit 1:0 in Führung liegt.
Die Indians konnten gegen die Niederländer weitestgehend komplett auflaufen. Auch Tilburg war mit 20 Feldspielern, also mit großem Kader angereist. Beide Teams verzichteten aufs Abtasten, es ging gleich richtig zur Sache, Chancen gab's hüben wie drüben. Die über 2.400 Fans sahen ein schnelles, ein tolles erstes Drittel. Nach neun Minuten klingelte es im Kasten der Gäste, Jaro Hafenrichter brachte mit einem One-Timer die Indians in Überzahl in Führung. Tilburg blieb unbeeindruckt und erspielte sich gute Ausgleichsmöglichkeiten, auch die Indians mit gefährlichen Offensiv-Aktionen. Kurz vor der ersten Pausensirene dann aber doch der Ausgleich, mit etwas Dusel kam Tilburgs einziger Kontingentspieler, Brett Bulmer wieder an die Scheibe und ließ Marco Eisenhut keine Chance.
Pohl scheitert mit Penalty - Pekr trifft zum 2:1
Die Partie blieb schnell und rassig, zu Beginn des Mittelabschnitts mit leichten Vorteilen für Tilburg. Auch weil die Unparteiischen zum zweiten Mal eine recht harte Strafe gegen Matej Pekr ausgesprochen haben. Aber die Indians wehrten sich bravourös, Petr Pohl geht auf und davon und wird gelegt - Penalty. Aber Pohl, der ansonsten so sichere Memminger Penaltyschütze, scheitert am auch ansonsten gut haltenden Tilburger Keeper Ruud Leeuwestejn (28.). Die Waßmiller-Schützlinge ließen sich durch die vergebene Möglichkeit aber nicht nervös machen, keine zwei Minuten später wird Matej Pekr "auf die Reise geschickt", er ließ diesmal dem Gäste-Goalie keine Chance - 2:1. Es ging auch in der Folge weiter munter hin und her, beide Teams mit guten Chancen, beide Teams aber auch mit toll aufgelegten Torhütern. So endete der zweite Durchgang mit der knappen Indians-Führung.
Ausgleich mit der Schlußsirene
Tilburg war gefordert und Tilburg machte zu Beginn des Schlußabschnitts viel Dampf. Aber es war eine Überzahlsituation, die zum Ausgleich führte: Brett Bulmer setzte den Puck in der 49. Minute in den Winkel - 2:2. Aber keine zwei Minuten später verwandelte sich der Hühnerberg wieder in ein Tollhaus. Donat Peter stand - ebenfalls in Überzahl - goldrichtig und es hieß 3:2. Der Vorsprung hielt bis in die Schlußsekunde, zweimal verhinderte Marco Eisenhut mit "Monsterparaden" den Ausgleich, dann lag der Puck gefühlt mit der Schlußsirene doch noch im Tor. Ties van Soest brachte die Scheibe irgendwie im Memminger Kasten unter, zuvor brachten die Memminger die Scheibe nicht konsequent genug aus dem Drittel.
Matchwinner Alec Alroth
Die Verlängerung mußte also entscheiden. Zunächst gings's mal darum, wie haben die Indians diesen "Last-Second"-Schock überwunden? Zunächst die Niederländer mit dem ersten Abschluß schon nach zehn Sekunden, dann aber hatten die Memminger die passende Antwort gefunden: Donat Peter ergattert sich die Scheibe, spielt zurück auf Alec Alrott und der "Rookie des Jahres der Oberliga Süd" zirkelt das Spielgerät nach nur 51 Sekunden in der Overtime in den Knick und sichert seinem Team den knappen Erfolg in einem von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselnden und hochklassigen Play-Off-Match.
Am Sonntag steht das erste Rückspiel an, dann ab 15 Uhr in Tilburg.
Mehr zu den Indians finden Sie unter www.memmingen-indians.de .