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Bayern hat gewählt

Freie Wähler und AfD legen deutlich zu

veröffentlicht am 08.10.2023
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Die neuen Kandidaten für den Landtag wurden gewählt, dabei gewann vor allem die AfD Wählerstimmen. Foto: Rolf Poss

Memmingen (sg). Bayern hat gewählt und es zeigt sich, ebenso wie bei der heutigen Wahl in Hessen, dass vor allem die AfD deutlich an Stimmen gewonnen hat. Die Christsozialen um Ministerpräsident Markus Söder bleiben mit 37 Prozent weiter stärkste Kraft. Die derzeitigen Koalitionspartner Freie Wähler kommen mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 15,8 Prozent und sind damit die zweitstärkste Kraft im Freistaat. Deutlich zugelegt hat die AfD um 4,4 Prozent auf nun 14,6 Prozent.

Die Grünen verlieren 3,2 Prozent auf nun 14,4 Prozent, die SPD sinkt weiter auf nun 8,4 Prozent ab (minus 1,3 Prozent). Ein Debakel erlebte die FDP, die mit 3 Prozent (minus 2,1 Prozent) nicht mehr im Landtag vertreten ist. (Quelle: landtagswahl2023.bayern.de)

Nach einem langen Wahlkampf habe die CSU die Landtagswahl „klar gewonnen", sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Wahlabend. Er strebe an, eine starke Regierung zu bilden und will noch diese Woche Gespräche mit den Freien Wählern zur Fortsetzung der Regierungskoalition führen.

Ergebnisse im Stimmkreis Memmingen (712)

Auch im Stimmkreis Memmingen bleibt die CSU mit 35,0 Prozent zwar stärkste Kraft, verzeichnet jedoch nochmals Verluste im Vergleich zur Wahl 2018 (39,6 Prozent). Klaus Holetschek erhält als Direktkandidat mit 38,9 Prozent ein ähnlich gutes Ergebnis (2018: 40,7 Prozent) und bleibt damit im Landtag vertreten. „Zunächst einmal freue ich mich, zum dritten Mal im Stimmkreis gewählt worden zu sein, das zeugt auch vom Vertrauen der Menschen in mich“, äußerte sich Holetschek. Sorgen mache ihm der Zuwachs der AfD, den er unter anderem mit den aktuellen Problemen bei Integration und Zuwanderung sowie mit Protest gegen die Ampelregierung in Berlin erklärt. „Inzwischen ist es ein nationales Thema, wie auch die Wahl in Hessen zeigt. Es gilt, sich klar gegen Rechtsradikale abzugrenzen und mit einer guten Politik Probleme zu lösen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Wir müssen Antworten finden auf Fragen zu Migration und Zuwanderung und gleichzeitig den Wohlstand der Bürger sichern.“

Mit einem Sprung von 13,0 Prozent (2018) auf 20,5 Prozent hat die AfD im Stimmkreis Memmingen viel Zuspruch gewonnen, ebenso der Kandidat Christoph Maier mit 21,1 Prozent (2018: 13,6 Prozent). „Wir sind größte Kraft nach der CSU. Der Wähler honoriert letztlich die Politik, die wir die letzten Jahre gemacht haben, wir haben uns als Opposition behaupten können. Es ist auch ein klares Statement gegen die Ampelpolitik in Berlin und sicher auch eine Reaktion auf die Corona-Politik. Wobei das Thema der unbegrenzten Masseneinwanderung wahrscheinlich das wichtigste Thema für die Wähler war. Das wollen viele Menschen so nicht mehr hinnehmen. Man kann in Bayern und Hessen sagen: Wir sind die heimlichen Wahlsieger“, äußerte sich Maier gegenüber der Lokalen. Auch im Bezirkstag erhält die AfD nach ersten Hochrechnungen fast 20 Prozent der Stimmen.

Mit 19,0 Prozent haben außerdem die Freien Wähler im Stimmkreis Memmingen durchaus Grund zum Feiern (2018: 14,2 Prozent). Direktkandidatin Mariana Braunmiller erhielt 15,1 Prozent der Stimmen.

Ein leichtes Plus gibt es bei der SPD mit 7,4 Prozent (2018: 6,5 Prozent), Ivo Holzinger erhielt als Direktkandidat 8,2 Prozent der Stimmen.

Optimistische Verlierer

Trotz Stimmverlusten zeigt sich die Direktkandidatin der Grünen, Carmen Stürmer, optimistisch: „Das Ergebnis in Memmingen ist schlechter als 2018, es ist aber sehr ersichtlich, dass wir Grünen in Bayern stark verankert sind. Wir schauen nach vorn und bleiben positiv, auch mit einem nicht ganz so starken Wahlergebnis wie bei der letzten Wahl.“ In Memmingen holte Stürmer 9,1 Prozent der Stimmen, die Grünen insgesamt 9,5 Prozent (2018: 14,2 Prozent).

Ähnlich wie im Gesamtergebnis erlebt die FDP auch im Stimmkreis Memmingen starke Verluste und kommt lediglich auf 2,5 Prozent der Stimmen (2018: 4,4, Prozent). Die Linke verliert ebenso einige Stimmen im Vergleich zur letzten Wahl und erreicht 1,2 Prozent (2018: 2,4 Prozent). Mit 2,0 Prozent verzeichnet auch die ÖDP Verluste (2018: 3,6 Prozent).

Die Wahlbeteiligung im Stimmkreis Memmingen lag bei 72,3 Prozent.