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Abschiedsort für Sternenkinder

Neugestaltung der Grabstätte am Waldfriedhof

veröffentlicht am 18.07.2024
Würdevoller Abschiedsort - Pläne für neues Sternenki ndergrab - 03

So sehen die vorläufigen Pläne für das neue Sternenkinder-Grab am Memminger Waldfriedhof aus. Zeichnung: Lioba Abrell

Memmingen (dl). Am Memminger Waldfriedhof gibt es seit rund 30 Jahren eine kleine Grabstätte für Sternenkinder, die unter dem Hinweis „Weißer Engel“ zu finden ist. Nun soll das in die Jahre gekommene Grab mit Hilfe von Spenden durch eine neue Ruhestätte ersetzt werden.

Auf den ersten Blick ist das derzeitige Sternenkinder-Grab am Memminger Waldfriedhof nicht als solches zu erkennen. Der Grabstein vor einem rundangelegten, kleinen Blumenbeet zeigt einen weißen Engel mit einem Kind im Arm. Der darunter angebrachte Schriftzug hat mit den verstorbenen Kindern, die hier beerdigt sind, allerdings nichts zu tun - denn es wurde damals aus Kostengründen eine bereits bestehende Grabstätte übernommen. „Als das Sternenkinder-Grab vor rund 30 Jahren gegründet wurde, war das eine Errungenschaft, denn zuvor wurden diese Kinder nicht bestattet“, erinnert sich der leitende Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Memmingen, Dr. Ralf Pallacks.

Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. In Bayern haben die Eltern eine Bestattungspflicht ab 500 Gramm Geburtsgewicht. Für alle Sternenkinder unter 500 Gramm oder vor der 24. Woche gilt seit 2005 eine Bestattungspflicht für die Kliniken. Viermal im Jahr findet daher am Memminger Waldfriedhof eine Sammelbestattung mit Gedenkfeier statt. Eltern dürften ihr Baby auch selbst bestatten lassen - die Idee, dass alle Sternenkinder zusammen sind, ist für viele Eltern jedoch tröstlich. 

Ein Ort für Abschied und Trauer

Pläne für eine neue Ruhestätte und einen würdevollen Ort für Abschied und Trauer am Waldfriedhof hat die Aitracher Bildhauerin Lioba Abrell bereits entworfen (siehe Bild). Auf einer rund 50 Quadratmeter großen Fläche sind verschiedengroße Stelen aus Muschelkalk und Cortenstahl, Sitzbänke zum Verweilen, Laternen und eine steinerne Murmelbahn zum Spielen für Geschwisterkinder angedacht.

Unterstützung

Die Stadt Memmingen stellt die benötigte Fläche zur Verfügung und übernimmt unentgeltlich den Bau der Anlage. Die Umsetzung soll dann noch etwa 30.000 Euro kosten und wird ausschließlich über Spenden finanziert. Um diese sammeln zu können, soll in naher Zukunft ein Verein unter dem Namen „Sternenkinder Memmingen“ gegründet werden. Wer Interesse hat, diesen personell oder finanziell zu unterstützen, kann sich per Mail an Sonja Schalk (Palliativ-Fachkraft von der Memminger Kinderklinik) wenden: sonja.schalk@klinikum-memmingen.de.