Über die Auszeichnung mit dem Fassadenpreis der Stadt für die vorbildlich gelungene Sanierung des Gebäudes Kreuzstraße 11 durch Oberbürgermeister Manfred Schilder (links) freuen sich Bauherrin Nursel Abraham und, stellvertretend für Kenan Abraham, ihr Sohn Benjamin Abraham (Architekt). Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Auch in diesem Jahr klang der Memminger Fischertag mit der Heimatsstunde aus, die diesmal im Kreuzherrnsaal stattfand. im Rahmen des Festaktes verlieh Oberbürgermeister Manfred Schilder den Fassadenpreis 2019. Nursel Abraham und ihr Sohn Benjamin Abraham nahmen die Urkunde für die vorbildlich gelungene Sanierung des Gebäudes Kreuzstraße 11 entgegen.
„Ab jetzt tickt die Wallensteinuhr", begrüßte Michael Ruppert, Vorsitzender des Fischertagsvereins, die Gäste und Ehrengäste zur Heimatstunde im Kreuzherrnsaal - unter ihnen auch der „würdige neue Fischerkönig“ Walter IV., „der Taucher“.
Ruppert betonte das Verantwortungsbewusstsein der 1.175 teilnehmenden Fischer, vom Amtsveterinär habe man positive Signale bekommen. „Auch wenn unsere Gegner in mehreren Aspekten gegen uns aktiv sind“, streifte er in diesem Zusammenhang auch die laufende Klage gegen den Verein, „blicken wir auf einen sehr schönen und gelungenen Fischertag 2019 zurück.“
„Friedlich, fröhlich und stimmungsvoll“ sei das waidgerechte Fischen am Bach gewesen, stimmte Oberbürgermeister Manfred Schilder Rupperts positivem Fazit zu. „Auch ich selbst bin diesmal nicht als ‚Null-Fischer‘ aus dem Bach gestiegen“, freute sich das Stadtoberhaupt.
Fassadenpreis 2019
Traditionell in der Heimatsstunde angesiedelt ist die Verleihung des mit 4.500 Euro dotierten Fassadenpreises. Mit dem Preis werden Bauherren ausgezeichnet, die durch vorbildlich gelungene Sanierung zu Erhalt und Verschönerung des Stadtbildes beigetragen haben. Geehrt wurden das Bauherrenpaar Nursel und Kenan Abraham, letzterer vertreten durch den Sohn und Architekten Benjamin Abraham, für die vorbildlich gelungene Sanierung des Gebäudes Kreuzstraße 11.
Der am Stadtbach liegende dreigeschossige Satteldachbau prägt den Übergang der Kreuzstraße in den Roßmarkt. Im Kern mittelalterlich, wurde das Gebäude 1621 und 1892 verändert. Vor sieben Jahren sollte es unter anderem aufgrund seines schlechten Zustandes abgerissen werden. „Durch einen Eigentümerwechsel konnte das bauhistorisch und städtebaulich für Memmingen wichtige Gebäude erhalten werden“, verlas Schilder die Erklärung des Bausenats. Die umfangreiche Sanierung des Gebäudes durch die Bauherren Nursel und Kenan Abraham sei in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden erfolgt.
Neben gewerblichen Nutzungen im Erdgeschoss gebe es in den Obergeschossen Wohnungen, die durch den Einbau eines neuen Treppenhauses mit Aufzug und dank energetischer Maßnahmen den heutigen Wohnansprüchen gerecht würden, erläuterte Schilder. Er hob auch weitere Details der Sanierung wie die Alternen an der Südfassade, den neuen Dachgauben und die Detailgestaltung der Fenster hervor. „Das heutige Erscheinungsbild der Fassade orientiert sich an der Umbauphase Ende des 19. Jahrhunderts und strahlt wieder positiv in den Stadtraum“, schloss der Oberbürgermeister seine Laudatio.
Historischer Vortrag zur "Zimmerhütte"
Im Anschluss an die Preisverleihung hielt Stadtarchivar Christoph Engelhard einen interessanten Vortrag über die Geschichte der Zimmererzunft in Memmingen, deren Emblem dieses Jahr das Fischertagsabzeichen ziert.
Engelhardt sprach über die reichsstädtische "Zimmerhütte", die 1865, hundert Jahre nach dem großen Spitalbrand, vom Bauhof am Ratzengraben abgelöst wurde. Zur Fischerei wurde der Stadtbach schon damals im Rahmen der Reinigung freigegeben.
Für die musikalische Unterhaltung der Gäste im Kreuzherrnsaal sorgte das junge Gitarren-Quartett der städtischen Sing- und Musikschule mit einem Arrangements bekannter Popsongs für Akustikgitarre. Einen gekonnte tänzerischen Beitrag in farbenfrohen Kostümen boten die Schülerinnen der Tanzschule Orchidee unter Leitung von Denys Melnykov.