Memmingen (dl/ch). Der erste "Weltladen" in Schwaben wurde in Memmingen eröffnet - vor nun schon 40 Jahren. Seither wurde damit einen Beitrag zum fairen Handel geleistet, Grund genug, im Ladenlokal am Weinmarkt ein wenig zu feiern.
Seit seinen Anfängen mit „Jute statt Plastik“ konnte der Weltladen in Memmingen in diesen 40 Jahren seiner Existenz mit über 300.000 Euro Projekte in Entwicklungsländern fördern, unter anderem für „Brot für die Welt“.
Unter der Federführung von Dr. Bernward Ophey und Erich Greiner waren es 1977 sieben Gründungsmitglieder, die den Verein „Partnerschaft Dritte Welt e.V.“ aus der Taufe hoben. Das Ziel war damals, die Öffentlichkeit über die Probleme der „Dritten Welt“ und die Zusammenhänge zwischen Entwicklungsländern und den Industrienationen zu informieren und Entwicklungsprojekte in den betreffenden Ländern zu unterstützen.
Vom Dritte Weltladen zum Weltladen gewachsen
Aus dieser Gründungsinitiative ging bereits im November des gleichen Jahres der „Dritte Weltladen“ in der Welfengasse gegenüber dem Welfenhaus in Memmingen hervor, der nach seinem Umzug 1997 in das Gebäude am Weinmarkt 12 in „Weltladen Memmingen“ umbenannt wurde.
1982 übernahm Georg Jutz im gleichen Jahr den Vorsitz des Vereins „Partnerschaft Dritte Welt e.V.“ und bekleidet ihn noch heute. Der Dank gilt auch die den wechselnden Ladengeschäftsführern, seit 1996 sind es Bernhard Petra Beer und Ulrike Samson.
Zahlreiche Aktionen für Entwicklungsländer und Preise für das Engagement
In seiner Ansprache blickte Jutz auf bewegte Jahre zurück. Wie etwa eine Teekampagne, für dessen Umsetzung sie 1998 eine Auszeichnung erhielten, der Einführung eines eigenen Kaffees in Memmingen im Jahr 2002, der Organisation von Bio- und Handwerkermärkten, Benefizveranstaltungen für die Tsunami-Opfer in Sri Lanka im Jahr 2006 oder dem lateinamerikanischen Abend mit Bischof Kräutler im Jahr 2007.
Dazu gehörte auch die "Memminger Schokolade", die Teilnahme an den Naturheiltagen oder der Aktion „XXXL wir tragen fair“. Damit wurde auf die prekäre Situation in der Bekleidungsherstellung in Entwicklungsländern aufmerksam gemacht, was mit der „Spitzen Nadel“ ausgezeichnet wurde.
Georg Lutz dankte vor allem seinen wechselnden Stellvertretern Richard Moser, Wilhelmine Rietzler, Rosa Eisenmann, Karin Wolf und Hartmut Höger, wie auch den Ladengeschäftsführern Pfarrer Günter Teicher (1982), später Bernhard Thrul und Anneliese Lehnberger, und letztlich Petra Beer und Ulrike Samson, die die Ladengeschäftsführung seit 1996 übernommen haben.
Die Welt ein Stück besser machen
Oberbürgermeister Manfred Schilder lobte das Engagement des Weltladens, der dazu beitrage, „die Welt ein Stück besser zu machen“. An einem wirtschaftlich so gut florierenden Ort seien wir in besonderer Verantwortung, unseren Reichtum zu teilen mit Menschen, die Not und Ungerechtigkeit erleiden müssen.