An den Feiertagen finden sich
die gänzlich verschiedenen Teenager Lara (Jella Haase), Alex (Paula Beer),
Fedja (Moritz Leu) und Timo (Jannis Niewöhner) in der
Jugendpsychiatrie wieder. Pressefoto: Kaminwerk
Memmingen (dl). Das Kulturzentrum Kaminwerk zeigt am Donnerstag, 1. Dezember, ab 20 Uhr, den deutschen Film „4 Könige“. Dabei wird eine authentisch wirkende Geschichte mit einem intensiven erzählerischen Sog entfaltet.
Weihnachten, die Zeit der
Besinnlichkeit und Freude, aber auch der großen Familiendramen – in vier
Familien eskalieren die Konflikte kurz vor den Feiertagen und so finden sich
die gänzlich verschiedenen Teenager Lara (Jella Haase), Alex (Paula Beer),
Fedja (Moritz Leu) und Timo (Jannis Niewöhner) über Weihnachten in der
Jugendpsychiatrie wieder.
Jeder hat seine ganz eigene Geschichte, seine ganz
eigenen Sorgen mitgebracht und nun sollen sie diese ausgerechnet in dieser
emotionsgeladenen Jahreszeit mit Hilfe des unkonventionellen Psychiaters Dr.
Wolf (Clemens Schick) akzeptieren und klären, um wieder zu ihren Familien
zurückkehren zu können.
Bewegendes und unvergessliches Weihnachtsfest
Traurigkeit und Frust beherrschen zunächst die Stimmung der Patienten, die nicht nur mit sich selbst, sondern auch miteinander klarkommen müssen, doch dann entdecken sie langsam auch die guten Seiten ihrer ungewöhnlichen Situation. Für die vier Jugendlichen wird es ein aufreibendes, aber auch ein sehr bewegendes und vor allem ein unvergessliches Weihnachtsfest.
Bisweilen schallt in „4 Könige“
das Echo des Klassikers „Einer flog über das Kuckucksnest“ durch die in
Krankenhauslicht getauchten Flure, vor allem, wenn die antiautoritäre
Herangehensweise des Psychiaters Dr. Wolff bei der Krankenschwester Simone
(Anneke Kim Sarnau) auf wenig Gegenliebe stößt.
Keine feierliche Betroffenheit
Aber Regisseurin Theresa von
Eltz, die mit diesem als Kleines Fernsehspiel des ZDF entstandenen Jugenddrama
ihr beeindruckendes Kinodebüt gibt, setzt nicht auf satirisch überspitzte
Dramatisierungen wie ihr berühmter Kollege Milos Forman. Sie verfällt auch
nicht in einen Ton feierlicher Betroffenheit, der bei einem Film über vier
Jugendliche, die Weihnachten in der Psychiatrie verbringen, durchaus naheliegt.
Sie konzentriert sich vielmehr ganz auf ihre Figuren und deren Interaktion, so verleiht sie dem Film mit Unterstützung ihres wunderbaren Ensembles eine große innere Spannung: Ohne übertriebene Psychologisierung entsteht eine authentisch wirkende Geschichte, die einen intensiven erzählerischen Sog entfaltet.
Ab 19 Uhr gibt es wie immer Sushi - Schüler und Studenten zahlen keinen Eintritt. Mehr Infos unter www.kaminwerk.de.