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32 neue "Stolpersteine"

Vierte Verlegung von Gedenksteinen für Nazi-Opfer in Memmingen

veröffentlicht am 16.10.2017
Weitere Stolpersteine in Memmingen

Der Künstler Gunter Demnig verlegt in der Kalchstraße 47 „Stolpersteine“ zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Memmingen. Dahinter (v.re.) Oberbürgermeister Manfred Schilder, Dritter Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, DIG-Vorsitzende Efrat Pan und Helmut Wolfseher, Vorsitzender des Vereins „Stolpersteine in Memmingen“. Foto: Julia Mayer / Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Auf Einladung des Vereins „Stolpersteine in Memmingen“ mit dem Vorsitzenden Helmut Wolfseher hat der Künstler Gunter Demnig an 14 Stellen im Stadtgebiet 32 neue „Stolpersteine“ verlegt, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. 

Zum Auftakt sprach Schirmherr Manfred Schilder an der ersten Verlegestelle in der Lindenbadstraße 29 vor St. Hildegard ein Grußwort. Er begrüßte den Künstler Gunter Demnig, den Vorsitzenden des Vereins „Stolpersteine in Memmingen“ Helmut Wolfseher, die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Efrat Pan und Angehörige der NS-Opfer, die aus Sydney (Australien) und London (Großbritannien) angereist waren.

„Es ist richtig, immer wieder der Opfer zu gedenken, die in dieser schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben oder entrechtet wurden und fliehen mussten“, betonte Schilder. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Menschen, die anderen Glaubens oder anderer Herkunft sind, Hass und Gewalt zum Opfer fallen“, mahnte das Stadtoberhaupt.

Ein besonderer Dank galt den ehemaligen Schülern des Bernhard-Strigel-Gymnasiums, die unter der Leitung der Lehrkräfte Dr. Thomas Epple und Matthias Bachmann im Rahmen eines Projektseminars zum Thema „Stolpersteine“ auf der Suche nach Euthanasie-Opfern im Archiv des Bezirkskrankenhauses in Kaufbeuren auf das Schicksal von Alfred Dorner (1942-1945) gestoßen waren.

Vertreter des Stadtrats, des Vereins „Stolpersteine in Memmingen“, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Stadtverwaltung und interessierte Bürgerinnen und Bürger begleiteten den Künstler anschließend an die weiteren Verlegestellen in der Kalchstraße, Rosengasse, Maximilianstraße, Rabenstraße, Zangmeisterstraße, Zwinggasse, Ulmer Straße und Donaustraße sowie auf dem Frauenkirchplatz, am Roßmarkt und am Schweizerberg. Sie gedachten während der Verlegung der 32 Gedenktafeln der Ermordeten und Vertriebenen, Gebete sprachen Pfarrerin Stephanie Heiß und in Hebräisch Efrat Pan.

Am Nachmittag begrüßte der Oberbürgermeister die Gäste aus Sydney und London zu einem Stehempfang mit Eintrag in das Goldene Buch der Stadt in seinem Amtszimmer.

Info: In Memmingen erinnern bisher insgesamt 89 „Stolpersteine“ an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Verein "Stolpersteine in Memmingen" freut sich über Spenden und Patenschaften für weitere Gedenksteine.

Spendenkonto:

VR-Bank Memmingen

IBAN: DE23 7319 0000 0000 0697 79

BIC: GENODEF1MM1

Links:

www.stolpersteine.eu

www.stolpersteine-mm.de