Bei der Übergabe der 1.000-Euro-Spende im Klinikum Memmingen (von links): Peter Straub, Kopf der Rockband Heaven in Hell, Dr. Henry Fehrenbach, Leiter des Kinderdialysezentrums, und Alexander Reiter, Pächter der Festhalle Wolfertschwenden. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Memmingen (dl). Weil sie das
Schicksal nierenkranker Kinder bewegt, haben die Mitglieder der Rockband
"Heaven in Hell" und Veranstalter Alexander Reiter 1.000 Euro ihres
Erlöses aus einem Benefizkonzert in der Festhalle Wolfertschwenden an die
Kinderdialysestation des Klinikum Memmingen gespendet.
Bandleader Peter Straub nennt es „eine kleine Spende für die wertvolle
Arbeit“ des Förderkreises für nierenkranke Buben und Mädchen, der betroffene
Kinder und ihre Familien unterstützt.
„Unsere kleinen Patienten kommen oft von weit her angereist und müssen dann
stundenlang zur Blutwäsche in den Krankenbetten liegen“, schildert der Leiter
des Kindernierenzentrums am Klinikum Memmingen, Dr. Henry Fehrenbach. Und das
ist noch nicht alles: „Die Kinderzimmer unserer Patienten gleichen oft kleinen
Krankenzimmern.“ Denn auch zu Hause müssen sich die betroffenen Familien an
strikte Hygieneregeln halten: „Die Kinder haben dauerhaft einen Katheter im
Körper, durch den das Blut bei der Dialyse aus dem Körper heraus und wieder
zurück geleitet wird. Auf diesen Katheter muss zu Hause sehr geachtet werden.“
Außerdem müssen die betroffenen Buben und Mädchen viele Tabletten schlucken und
sich an eine strikte Diät halten. „Nicht nur Eis, Schokolade, Cola oder Fast
Food sind tabu“, erklärt Oberarzt Fehrenbach. „Selbst Obst, Gemüse, Kartoffeln
und Milch bekommen den kranken Körpern der Kinder nicht gut, weil sie zu viel
Kalium und Phosphat enthalten. Dann bildet sich ein Überschuss dieser
Substanzen im Blut.“
Was Nephrologe Fehrenbach zu schaffen macht: „Die Bereitschaft zur Organspende war noch nie so niedrig wie heute. Unsere nierenkranken Kinder warten rund zwei Jahre auf ein neues Organ. Da geht wertvolle Zeit verloren.“
Um das
Bewusstsein für Organspende zu schärfen und betroffenen Kindern und ihren
Familien etwas Gutes zu tun, haben die 80er-Jahre-Rockband Heaven in Hell und
der Pächter der Festhalle Wolfertschwenden, Alexander Reiter, einen Teil ihres
Erlöses aus einem Benefizkonzert zum 5-jährigen Bestehen der Band an den
Förderkreis für chronisch nierenkranke Kinder und Jugendliche gespendet. Der
gemeinnützige Verein organisiert Ferienfreizeiten, Informationsveranstaltungen,
Gesprächsgruppen und kümmert sich um die kindgerechte Gestaltung der
Dialysezimmer am Klinikum Memmingen.
Infos: Das Nierenzentrum am Klinikum Memmingen ist eines von drei Kinderdialyseeinrichtungen in Bayern. Es wurde im Jahr 1989 gegründet und befindet sich seit 2009 in der Trägerschaft des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH).
1993 wurde in Memmingen der Förderkreis für chronisch nierenkranke Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Er kümmert sich um die nichtmedizinische Umsorgung betroffener Familien, bietet Hilfe zur Selbsthilfe an, organisiert Gesprächsgruppen und Ferienfreizeiten.