Dr. Klaus Hörmann zog bei den Wallenstein-Festspielen 2012 mit reichem Gefolge in die Stadt ein. Foto: pfeifer-marketing
Unser Vorschaubild: Die Wallenstein Pikiniere exerzieren auf dem Memminger Marktplatz. Foto: Geiger
Memmingen (dl/as). Am 24. Juli ist es endlich
wieder soweit: Mit etwa 5.000 Mitwirkenden, 300 Pferden, prunkvollen Kutschen
und zahlreichen Fuhrwerken zieht Wallenstein in die Stadt ein. Der
Fischertagsverein Memmingen dreht die Uhren der Stadt um fast 400 Jahre zurück
und lässt die Zeit des Dreißigjährigen Krieges neu aufleben.
Albrecht
Wenzel Eusebius von Waldstein (1583–1634), besser bekannt als
„Wallenstein“, führte die kaiserliche Armee an und schlug im Jahr 1630 sein Kriegslager im
Memminger Fuggerbau auf. Eben dort erhielt er auch die Mitteilung über seine
Absetzung. Zu diesem Schritt hatten die Fürsten der Liga den Kaiser auf dem
Kurfürstentag in Regensburg gezwungen, weil Wallenstein zu mächtig geworden
war. Eher unrühmlich war sein Ende: Am 24. Februar 1634 wurde der wichtigste
Heerführers seiner Zeit im böhmischen Eger von kaisertreuen Offizieren
ermordet.
Im Jahr 1900 gegründet, organisierte der Memminger Fischertagsverein alle fünf Jahre einen historischen Festzug, der an die Zeit der Besetzung erinnert. 1975 schließlich wollte man alte Pfade verlassen und etwas Neues probieren. Und so fand 1980 der erste „Wallenstein-Sommer“ statt, der sich seither immer weiter entwickelt hat. Mit befreundeten Gruppen, aus ganz Deutschland und England nehmen Akteure aller Altersgruppen in originalgetreuen Gewändern an der Festwoche teil.
Der Fischertagsverein ist auch der geistige Vater des historischen Festspiels „1630 – Wallenstein in Memmingen“, das heuer bereits zum zehnten Mal auf dem Marktplatz aufgeführt wird. Auch im 10. Wallensteinsommer (24. bis 31. Juli) findet ein Einzug an beiden Sonntagen statt. Das bewährte Rahmenprogramm - bestehend aus Lagerleben, Reiterspielen (diesmal mit Reitern aus der Ukraine), spektakulären Gefechtsdarstellungen sowie Gottesdienst und Handwerkertagen - bleibt erhalten, ebenso wie das beliebte Historienspektakel auf dem Marktplatz und der Fackelzug, dem ein Tanz auf dem Kopfsteinpflaster vorausgeht.
Jubiläums-Programm
Anlässlich des Jubiläums wird das Programm ergänzt durch einen historischen Markt an drei Schauplätzen und ein kultiges Konzert auf dem Marktplatz mit der Mittelalter-Rockgruppe „Faun“. Zwei Fotoausstellungen zeigen Impressionen der Wallensteinsommer von 1980 bis 2012.
„Wir wollen diese schwere Zeit der Besetzung Memmingens nicht verharmlosen oder romantisieren“, erklärt Michael Ruppert, erster Vorsitzender des Fischertagsvereins. Die Monate des Aufenthalts des Generalissimus seien nicht einfach gewesen, doch hätten sie eine kleine Pause inmitten des endlos langen Krieges (1618 bis 1648) bedeutet – insofern war es „eigentlich ganz gut, dass er da war“.
Kartenvorverkauf und detaillierte Informationen zum Programm sind im Internet unter www.erlebe-wallenstein.de zu finden.