Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Der bundesweite wie auch regionale Arbeitsmarkt spürt den Winter deutlich. So ist die Arbeitslosenquote in Deutschland um 0.3 Punkte auf nun 5,7 Prozent gestiegen, auch in der hiesigen Region ist der Anstieg zwar nicht unerwartet und üblich, aber eben spürbar.
"Der Arbeitsmarkt blieb auch am Jahresanfang stabil. Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Auch in der Region sind die Zahlen angestiegen, so meldet der Wirtschaftsraum ebenfalls einen Anstieg um 0.3 Punkte, auf nunmehr 2,7 Prozent. Einen Anstieg um sogar 0.4 Punkte (aktuell nun 2,3 Prozent) vermeldet der Landkreis Unterallgäu.
Der Winter hat mittlerweile also auch den Allgäuer Arbeitsmarkt fest im Griff: im Januar kletterte die Arbeitslosenquote allgäuweit (Bayern) um 0,3 Punkte auf 2,9 Prozent.
Dieser Anstieg kommt nicht überraschend“, erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Wie schon im November und Dezember gehen immer mehr Betriebe mit witterungsabhängigen Tätigkeiten in eine erzwungene Saisonpause und stellen Mitarbeitende vorübergehend aus. Dazu kommt im Januar noch der Effekt des Jahresendes 2022: viele befristete Arbeitsverträge haben zum 31. Dezember 2022 geendet.“
Dabei wirbt die Agenturchefin, die Qualifizierungsofferten der Agentur für Arbeit zu nutzen: „Derzeit sind die Chancen, mit einer passgenauen Qualifizierung oder sogar Umschulung einen krisenfesten und gutbezahlten Arbeitsplatz zu erhalten, besonders hoch. Angebote und Beratung gibt es von uns als Agentur für Arbeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch für Unternehmen. Lassen Sie sich beraten!“
Arbeitslosigkeit – auch höher als 2022
Im Januar waren zum Stichtag im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 11.271 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Plus von 1.049 Personen bzw. 10,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat Dezember und von 637 Personen bzw. 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg auf 2,9 Prozent – 0,3 Punkte mehr als im Vormonat und 0,2 Punkte mehr als im Vorjahresmonat
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisontypisch: aufgrund der Witterungslage kommt es bei manchen Betrieben im Bau- und Gartenbaubereich zu meist vorübergehenden Personalausstellungen. Der bis Mitte Januar recht milde Winter hat auch dazu geführt, dass manche Skibetriebe und Bergbahnen ihren Winterbetrieb (noch) nicht starten konnten oder wieder einstellen mussten. Dazu enden mit Jahres- und Quartalsende am 31. Dezember viele befristete Verträge. Damit verbundene Arbeitslosmeldungen schlagen im Januar zu Buche.
(Grafiken: Agentur für Arbeit)