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Spritzig, charmant und mitreißend: Das Musical „Der Mann, der Sherlock Holmes war“ am Landestheater

veröffentlicht am 14.10.2013

Die als Sherlock Holmes udn Dr. Watson verkleideten Privattdetektive sollen der Plozei in Brüssel helfen, einen Fall zu lösen. Foto: .../Landestheater Schwaben Die als Sherlock Holmes und Dr. Watson verkleideten Privatdetektive Morris Flynn und Mackie McMacpherson (Christian Müller und Matthias Wagner) sollen der Polizei in Brüssel helfen, einen kniffligen Fall zu lösen. Fotos: Forster/Landestheater Schwaben

Memmingen (as): „Spaß, Leichtigkeit, das ist es!“, sagte der 1968 geborene Komponist Marc Schubring in einem Interview zu seinem Musical „Der Mann, der Sherlock Holmes war“. Diese Worte beschreiben auch den Geist der liebevollen Inszenierung von Holger Seitz am Landestheater: Ein musikalisch-komödiantischer Bilderbogen im Stil der 30er Jahre, voller witziger Details, lebendig, humorvoll, beschwingt choreografiert und von einem siebenköpfigen Orchester in Swing versetzt. Eine bunte, auf Vielfalt ausgelegte Inszenierung mit (180!) schönen Kostümen.

Dass der Regisseur Holger Seitz sich auf seine Darsteller verlassen kann, ist sicherlich auch durch den hohen Spaßfaktor bedingt, den diese ihren Rollen offensichtlich abgewinnen können. Zusammenspiel und -gesang der beiden Hauptdarsteller-Paare Christian Müller und Matthias Wagner (als Morris Flynn und Mackie McMacpherson)  sowie Michaela Fent und Josephine Bönsch (als Jane und Mary Berry) sind, trotz aller Harmonie, erfrischend spannungsreich.

Anke Fonferek spielt die Ganovin Claudette Ganymare herrlich teuflisch. Anke Fonferek spielt die Ganovin Claudette Ganymare herrlich teuflisch.

Anke Fonferek gibt als Claudette Ganymare eine perfekte Teufelin in roter Robe ab. Herrlich dümmlich verkörpern Fridtjof Stolzenwald und Chris Urwyler die Ganoven Jacques und Jules. Die alten Hasen des Landestheaters, Peter Höschler und André Stuchlik, zeigen darstellerische Vielfalt und Flexibilität in verschiedenen kleineren Rollen -   für Lacher sorgt André Stuchlik als asthmatischer Notar und lispelnder Richter.

Die siebenköpfige Band, musikalisch geleitet von Ludger Nowak, haucht den ohrwurmverdächtigen Melodien aus der Ära der deutscher Tonfilmrevue so viel Frische und Swing ein, dass auch die Tanzbeine der Senioren im Publikum in Zuckungen versetzt werden.

Da es sich bei der Besetzung des Musicals um Schauspieler mit mehr oder weniger Gesangserfahrung handelt, tuen Holger Seitz und Ludger Nowak gut daran, die optisch sehr eindrucksvoll inszenierten Gruppenszenen mit Chorsängern zu ergänzen. Von den Hauptdarstellern ist vor allem Michaela Fent gut bei Stimme, auch die Herren können sich durchaus hören lassen. Josephine Bönsch macht kleine Schwächen durch viel Gefühl wett.

Im Anschluss an die ersten beiden Vorstellungen ernteten die Darsteller, hoch verdientermaßen, begeisterten, lang anhaltenden Beifall - vermischt mit Jubel- und Bravorufen.

Das Musical von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg, inspiriert von dem gleichnamigen Film mit Heinz Rühmann und Hans Albers (1937), ging vor vier Jahren sehr erfolgreich über die Bühne der Staatsoperette Dresden. Der hohe Unterhaltungswert der musikalischen Komödie um Liebe, Schein und Sein ist nicht zuletzt den witzigen Texten des Musicalautors Wolfgang Adenberg zu verdanken.

Weitere Vorstellungen: 13. und 31. Oktober sowie 5., 6. und 23. November. Kartenreservierung unter Tel.: 08331/9459-16.